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® schrieb am 15.10. 2010 um 19:41:31 Uhr über

castor

ANTI-CASTOR-PROTESTE
Den Aufstand proben: Anleitung zur Castorblockade

Foto: dapd/DAPD
Mehrere Initiativen bereiten sich auf massenhaften Protest vor. Bis zu 50.000 Demonstranten werden gegen den 12. Castor-Transport erwartet.
Es wurde gerempelt und gefroren, als Atomkraftgegner der örtlichen Initiative »X-tausendmal quer« gestern im Wendland Straßenblockaden probten, mit dem sie am ersten Novemberwochenende den 12. Castor-Transport ins Zwischenlager Gorleben stoppen wollen. Die erklärte Absicht des zivilen Ungehorsams auf der Straße und vor allem an der Schienenstrecke beunruhigt inzwischen Justiz und Polizei - vor allem vor dem Hintergrund, dass der Massenprotest im Wendland in diesem Herbst absehbar alle Vergleiche sprengen wird.

»Anleitung zum Sitzenbleiben« lautete der Titel des gestrigen »Blockadetrainings« in Wustrow im Landkreis Lüchow-Dannenberg unweit des Zwischenlagers. Luise Neumann-Cosel, Sprecherin von »X-tausendmal quer«, betonte dabei die Bedeutung eines deeskalierenden Umgangs mit der Polizei. Praktisch geübt wurde auch das Verhalten in Räumungssituationen.

Für Blockaden rüsten aber nicht nur lokale Bündnisse. Ins Visier der Justiz ist auch die Initiative »Castor schottern« geraten. Die Aktivistin Sonja, 55 Jahre alt, die ihren Nachnamen lieber nicht in der Zeitung lesen will, empfahl gestern in Berlin allen Castorgegnern, Schutzbrillen mitzubringen: »Gegen das Pfefferspray der Polizei«. Auch Handschuhe und festes Schuhwerk sollten die Teilnehmer haben: So kann man besser schottern". Gemeint ist, dass die Aktivisten auf breiter Front zwischen Lüneburg und der Umladestation Dannenberg die Polizeiabsperrung umgehen und mit bloßen Händen den Schotter unter den Gleisen wegkratzen und die Strecke damit unpassierbar machen sollen.

»Wir prüfen die Einleitung eines Ermittlungsverfahrens«, so die Reaktion des zuständigen Lüneburger Oberstaatsanwalts Roland Kazimierski. Es gehe um den Straftatbestand der Störung der öffentlichen Ordnung. Dafür drohten sogar Gefängnisstrafen.

Mehrere Bundestagsabgeordnete der Linken sowie der Landesverband Nordrhein-Westfalen der Partei haben sich dem Aufruf der Initiative »Castor schottern« inzwischen angeschlossen. Für den Vorsitzenden der Deutschen Polizeigewerkschaft, Rainer Wendt, ist das ein Aufruf zu Straftaten: »Das ist eine schlimme Erosion des Rechtsverständnisses von Parteien und Politikern.« Wendt rechnet jetzt bereits mit bis zu 50.000 Teilnehmern nach 14.500 Atomkraftgegnern vor zwei Jahren, und er warnt: »Auch die Militanz wird bei diesem Castoreinsatz deutlich zunehmen«. Davor warnt auch der niedersächsische Verfassungsschutz mit Blick auf die Laufzeitverlängerung der Atommeiler und die wieder aufgenommene Erkundung des Gorlebener Salzstocks auf seine Eignung als Atommüllendlager: »Es ist zu befürchten, dass die Mobilisierungsfähigkeit der linksextremistischen Szene zunehmen wird




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