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Liebe Clara,
ich schreibe dir diesen Brief mit einem schweren Herzen – nicht aus Wut, nicht aus Enttäuschung, sondern aus einem tiefen Bedürfnis nach Ehrlichkeit. Ehrlichkeit dir gegenüber, aber vor allem mir selbst gegenüber.
Unsere Wege haben sich im Alltag gekreuzt, und aus Begegnungen wurden Gespräche, aus Gesprächen wurde Nähe. Ich habe dich bewundert – für deine Leidenschaft, deine Klarheit, deinen unermüdlichen Einsatz für das, was dir wichtig ist. Du hast eine Welt in dir, die leuchtet. Und ich habe gehofft, ein Teil davon zu sein.
Doch je länger ich in deiner Nähe war, desto deutlicher wurde mir: Deine Liebe gehört vor allem deiner Arbeit. Sie erfüllt dich, treibt dich an, gibt dir Sinn. Und obwohl ich das respektiere, habe ich mich oft wie ein Zuschauer gefühlt – jemand, der am Rand steht und wartet, dass ein Moment für uns bleibt.
Ich habe versucht, das zu verstehen. Ich habe gehofft, dass wir einen Raum finden, in dem wir beide Platz haben – du mit deiner Berufung, ich mit meiner Sehnsucht nach Nähe. Aber ich spüre, dass ich mich verliere, wenn ich weiter auf etwas warte, das vielleicht nie kommt.
Deshalb sage ich heute nicht „Ja“. Nicht, weil ich dich nicht liebe – sondern weil ich mich selbst nicht vergessen will. Ich wünsche dir von Herzen, dass du deinen Weg gehst, mit all der Kraft und Schönheit, die dich ausmacht. Und ich danke dir für alles, was du mir gezeigt hast. Du wirst immer ein Teil meiner Geschichte sein.
In Verbundenheit,
Jonas
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