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wuming schrieb am 24.3. 2003 um 03:17:24 Uhr über

Empire

i,nung, der Unterwerfungscharakter nicht etwa im Missbrauch oder im kapitalistischen Gebrauch von etwas eigentlich Neutralen liegt, sondern in der Form dieses Zugriffs selbst." In der technologischen Form, in ihrer Logik greift das Kapital in neue Dimensionen »der Seele«. In ihnen trachtet es danach, sie zur Arbeit zu enteignen, in ihnen sucht es die »lebendige Naturschranke« anzugreifen und zu zwingen, in ihnen wird es auch mit dem Widerstand dessen konfrontiert, was es nicht greifen kann: dem, was in der nicht orthodoxen linken Theorie der 70er Jahre der »lebendige Nichtwert«, der »prozessierende Widerspruch« o.ä. genannt wurde. Im Rückblick auf die Moderne der gesellschaftlichen Fabrik nehmen HIN dies noch schattenhaft wahr. In ihrer Vision der Postmoderne löschen sie es aus der Wahrnehmung, machen sie es zur weißen Stelle, vernichten sie es.

111. SUBJFKTIVITÄT - DIE VERGEWALTIGUNG DFR »SEELF,«
Dieser Identifikation mit der postmodern intensivierten Zugriffslogik entspricht bei HIN ein eindimensionaler Begriff von »Subjektivität«, »Seele«, »Menschwerdung« und »Natur des Menschen«. Die Eindimensionalität drückt sich darin aus, dass H/N »Subjektivität« zum Gegenstand einer simplen Geschichtserzählung der Logiken produktiver Unterwerfung machen. In der plakativen Qualität eines Volksschul-Unterrichtsbuchs »Gemeinschaftskunde« von Anno Tobak malen sie idyllische Bilder: »Im Märzen der Bauer« mit seinem von Jahreszeitenrliythmen bestirnmten Leben, den Arbeiter in seinen produktiven Fabrikrhythmen bis hin zum modernen Cyber-Piloten« als verschmolzene Menschmasciiine.
@,Als die Landwirtschaft im Sinne der Industrie modernisiert wurde, verwandelte sich der bäuerliche Hof zunehmend in eine Fabrik mit allen Aspekten industrieller Produktion, wie Fabrikdisziplin, Lohnverhältnis

12 vgl. Detlef Hartmann, Leben.... Kap. 111, auch die interessante Studie von Peter Galison über »Die Ontologie des Feindes: Norbert Wiener und die Vision der Kybernetik, in M. Hager (Hg.) Ansichten der Wissenschaftsgeschichte, Frankfurt/M. 2001, S. 433.


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etc. Die Landwirtschaft wurde zur Industrie modernisiert. Allgemeiner gesprochen: Die Gesellschaft wurde selbst allmählich bis zur Transformation zwischenmenschlicher Beziehungen und sogar zur Umwandlung menschlicher Natur industrialisiert. Aus der Gesellschaft wurde eine Fabrik. Im frühen 20. Jahrhundert hat Robert Musil die'Fransformation der Menschheit im Übergang von der bäuerlichen Welt zur sozialen Fabrik treffend zum Ausdruck gebracht: Früher sind die Menschen in die Verhältnisse, die sie vorgefunden haben, hineingewachsen, und das war eine verlässliche Art, in der sie zu sich gekommen sind; aber heute, bei der Durcheinanderschüttelung, wo alles von Grund und Boden gelöst wird, müsste man schon sozusagen auch bei der Erzeugung der Seele die Oberlieferung des Handwerks durch die Intelligenz der Fabrik ersetzen., (Musil 1932 I, 597) Die Menschwerdung wie die Natur des Menschen selbst verändern sich in der Verschiebung, die die Modernisierung bedeutete, grundlegende (295, 296) @Wie die Modernisierung in einer vergangenen Epoche, so markiert die Postmodernisierung oder Informatisierung eine neue Art, zum Menschen zu werden (... ).,@ (usw., Zitat s.o.). Zugespitzter noch Hardt: @,Die Menschheit und ihre Seele werden innerhalb des Prozesses der ökonomischen Produktion erzeugt. Die Menschwerdung wie die Natur des Menschen selbst veränderten sich in äer qua'iitat-iven-Versc'@ie'bung, sie äie'M- o'dern-i'sierung'be'deutete, grundlegeiid.,@13
Ich höre die Kühlein muhen, den Müliistein mahlen, ich höre den lustigen Takt des Dampthammers und verfolge fasziniert die Leuchtspur der smart bombs. Wollen sie uns verarschen? Das Leben auf dem Lande, das war bestimmt durch den verlässlichen Tanz der Knute auf dem Rücken, war die Schinderei und der Hunger im Dienste der Fronherrn auf der einen Seite. Die verlässliclie Art, in der sie »zu sich gekommen sind« -der anderen Seite-, bestand aus Revolten, in denen die Bauern ihre ciiiiiastische Sehnsucht nach Gleichheit und Gerechtigkeit und ihre kommunitäre Praxis zu atemberaubend schnellen Vemetzungen des Widerstands mobilisieren konnten. Die Subjektivität war nicht geprägt durch »bäuerliche Welt«, die Subjektivitäten waren polarisiert in Herrenmentalitäten der Vornehmen und der moralischen Ökonomie von unten - ständig an der Grenze zum Aufbegehren." Es gab

1 3 Michael M. Hardt, Affektive Arbeit, io.khrn.de/lavoro
14 vgl. Soziale Revolution und das Kommando der Akkumulation, in: Materialien für einen neuen Antiimperialismus Nr. 4, S.9 ff., insbesondere Kap. 3, S. 47 über »Charakter und Subjektivität der so-


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