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wuming schrieb am 24.3. 2003 um 03:18:21 Uhr über

Empire

Wenn sich »Seele« oder »Leben« als Metapher eignet, dann allenfalls für dieses Potential.
Daher ist die Behauptung, der kooperative Aspekt die i mmateriellen Arbeit werde nicht von außen aufgezwungen oder organisiert, die Kooperation sei der Arbeitstätigkeit vollkommen immanent, mehr als Ideologie. Sie stellt in ihrer affirmativen Identifikation mit den neuen Technologien auch eine Identifikation mit dem Angriff von oben dar. Die Bilder einer rastlosen Einverleibung der Angegriffenen in die produktive Maschinerie, in das Gemeinsame der Fleischwerdung, der Produktion und der Befreiung zur totalisierten Arbeit sind politische Mythen, die der besonderen Analyse bedürfen. Diesen Mythen gegenüber ist der weltweite technologische Angriff aus den neuen Machtkathedralen keine Illusion. Er realisiert in all den gewaltsamen, barbarischen bis blutigen Ausdrucksformen die Globalisierung der »schöpferischen Zerstörung« in der Intensität vertiefter und erweiterter Zugriffe. Damit reproduziert er die von Marx analysierten Aneignungsformen der »industriellen Revolution« im so genannten »Eisenbahnzyklus« und die Enteignung des Sozialen zur lebendigen Maschine und Fabrik im tayloristisch-fordistischen ZyklusModerne«) auf neuem Niveau, oder in Marxens Begriffen auf »erweiterter Stufenleiter«. »Postmoderne« stellt - gegen HIN nicht etwas fundamental anderes dar, sondern nur die »Radikatisierung« der Moderne, wie Ulrich Beck sich ausdrückt.



die bisher herstellbaren neuronalen Netze die Kreativität des Zentrainervensystems aus logischen Gründen nicht erreichen, bis heute zu wiederholen. Auch No bellaureat Gerd Binnig bedauerte 2001, das Gehirn mit neuronalen Netzwerken nicht nachbauen zu können, ähnlich McGinn und Chaitin. Gerhard Roth und Wolf Singer haben die Differenz kürzlich mit der nicht darstellbaren Komplexität der Paralielverarbeitung im Zentralnervensystem ohne feststeltbares Konvergenzzentrum begründet. Solche Befunde habe ich 1981 (angeregt durch ein mehr als 10 Jahre zurückliegendes Gespräch mit Benjamin Libet in Saii Francisco) ebenfalls zum Ausgangspunkt meiner Studie über den Grund technologischer Gewalt gemacht. Ich kann mich daher auch heute noch guten Gewissens darauf berufen, ohne mich jedenfalls an dieser Stelle genötigt zu sehen, dies noch einmal zu belegen und zu ergänzen.
vgl. U. Beck, Das Zeitalter der Nebenfolgen und die Politisierung der
Moderne, in: U. Beck, A, Giddens, S. Lash, Reflexive Modernisierung, Frankfurt/M 1994, S. 19, hier S.102.


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Modernisierung
Hardt/Negris »effektive Arbeit«
des Sexismus

Das, was IYN als »affektive Arbeit« in die gemeinschaftlichen Wonnen der Biomacht einschmeizen, ist nicht mehr als die komplementäre Zurichtung der reproduktiven Dienste. In der technischen Dimension ist dies evident. Als plastisches Beispiel verweise ich auf die Rationalisierung der mobilen Gesundheitsdienste, Heimpflege, etc. Genaue Zerlegung und Ablaufplanung durch entsprechende Software, die die »Affektarbeit« (genaue Berechnung persönlicher Zuwendungszeiten etc.) als Arbeitsleistung enteignet, da wo sie zuvor ungeschieden als menschliche Zuwendung in der gesundheitlichen Fürsorge eingebunden war, ist Grundlage der Budgetierung. Wenn IYN dies als »Frauenarbeit« bezeichnen, haben sie Recht.
Das Patriarchat erneuert sich, indem es die so genannte »geschlechtliclie Arbeitsteilung« auf neuer Stufe und mit umso größerer Schärfe reproduziert. Die »gender«-Profile der New Economy sprechen eine deutliche Sprache, auf allen Ebenen. Die männlich bestimmte Aggressivität der technologischen Offensive ist, bis in ihre kriegerischen Vorstöße, angewiesen auf die globale Anpassung und Neuzuriciltung der Affektarbeit. Globalisierung der Prostitution ist nur ein Aspekt der sexistischen Modernisierung. Hauptfeld des so genannten »gender-mainstreaming«, das heißt die Befreiung der Frauen vor allem zu postmodernen Dienstleistungsprofilen, sind die sozialarbeiterisch-kriegerisclien Interventionen in den neuen Kriegen - vom Kosovo-, Afghanistan- bis zum Irakkrieg (wie sich in der Vorbereitung zeigt).
Natürlich reichen die alten feministischen und antipatriarchalen Ansätze nicht aus, die zum Ende des fordistischen Zyklus entwikkelt worden sind. Aber ein (Rück-)Blick in Gisela Bocks und Barbara Dudens 1977 erschienenes Buch »Arbeit aus Liebe, Liebe als Arbeit «' 1 oder Ilona Bauers in Autonomie Nr. 14 abgedruckte Arbeit über »Frauenarbeit und kapitalistische Reproduktion« sollte uns genügen, um das sexistisclie Potential von H/Ns Glückssülze ahnen zu lassen.
Bei allem ist zu betonen, dass die Gewaltsamkeit, die Verar-

in: Frauen und Wissenschaft. Beiträge zur Berliner Sommeruniversität
für Frauen, Berlin 1977.


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