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wuming schrieb am 25.8. 2010 um 23:16:30 Uhr über

Übersetzer


István Eörsi [ˈiʃtvaːn ˈørʃi] (* 16. Juni 1931 in Budapest; † 13. Oktober 2005 ebenda) war ein ungarischer Lyriker, Dramatiker, Prosaautor, Übersetzer und politischer Essayist.

Er entstammt einer jüdischen Intellektuellenfamilie. Er studierte Anglistik und Germanistik in Budapest und arbeitete dann als AHS-Lehrer an einem Budapester Gymnasium. In seinen jungen Jahren schrieb er für eine Jugendzeitung der Kommunistischen Partei, er galt damals als gläubiger Marxist und verfasste sogar ein Gedicht zum Tod von Stalin. Später erklärte er sich zu den entschlossenen Gegnern der Diktatur.

Eörsi war ein Schüler des Philosophen Georg Lukács, dessen Autobiografie in dialogischer Form Eörsi 1980 herausgab. Wegen Beteiligung am Ungarnaufstand wurde er 1956 als 25-Jähriger zu acht Jahren Haft verurteilt und nach 3½ Jahren 1960 amnestiert. Danach hatte er zunächst Veröffentlichungsverbot und arbeitete zumeist als Theaterdramaturg und Übersetzer. Eörsi übertrug unter anderem Gedichte von Goethe, Heine, Brecht, Shakespeare, Allen Ginsberg, Shelley, Keats, Puschkin, Ernst Jandl und Lorca ins Ungarische.

1983/84 erhielt er ein Stipendium (DAAD) in West-Berlin. Dort brachte sein Landsmann George Tabori sein Stück Das Verhör an der Schaubühne am Lehniner Platz zur Uraufführung. 1986 kehrte er nach Ungarn zurück, danach lebte er jeweils in Budapest und in Berlin. Nach der politischen Wende 1989 trat Eörsi als spitzer Kritiker des wiederaufflackernden Nationalismus und anderer misslicher Zustände hervor. Er war Gründungsmitglied der liberalen SZDSZ und trat nach Meinungsverschiedenheiten später wieder aus.

2005 wurde ihm der Kossuth-Preis verliehen, die höchste literarische Auszeichnung Ungarns.

Inhaltsverzeichnis [Verbergen]
1 Werke (Auswahl)
2 Literatur
3 Gespräche
4 Weblinks

Werke (Auswahl) [Bearbeiten]
Theaterstücke (in deutscher Sprache):

Das Verhör. 1965 (überarbeitet 1983/84), U: Schaubühne am Lehniner Platz 1984, Frankfurt/M.: Verlag der Autoren
Fässer. 1968, DE: Badische Landesbühne Bruchsal 1991, Frankfurt/M.: Verlag der Autoren
Der Staatsmann und seine Schatten. 1972, Frankfurt/M.: Verlag der Autoren
Das Opfer. 1975, Frankfurt/M.: Verlag der Autoren
Jólan und die Männer. 1977, Frankfurt/M.: Verlag der Autoren
Der Kompromiß. 1981, U: Städtische Bühnen Osnabrück 1985, Frankfurt/M.: Verlag der Autoren
Die Stimme seines Herrn. 1. Fassung 1984; 2. Fassung 1990, U: Sátékszin-Theater Budapest 1990, 3. Fassung His Masters Voice., U: Theater m.b.H. Wien 1998, Frankfurt/M.: Verlag der Autoren
Die Wette. 1986, Frankfurt/M.: Verlag der Autoren
Variation auf Ödipus. 1990, Frankfurt/M.: Verlag der Autoren
Hiob Proben. 1997, U: Schillertheater Wuppertal 1999, Frankfurt/M.: Verlag der Autoren
Der Eingriff. Frankfurt/M.: Verlag der Autoren
Am Morgen meines Todes. 2001, Frankfurt/M.: Verlag der Autoren
Prosa (in deutscher Sprache):

Bei Phalaris. Reinbek 1987
Ich fing eine Fliege beim Minister. Klagenfurt/Salzburg 1991
Erinnerung an die schönen alten Zeiten. Reinbek 1991
Tage mit Gombrowicz. Leipzig 1997
Hiob und Heine. Passagiere im Niemandsland. Klagenfurt 1999.
Der rätselhafte Charme der Freiheit. Frankfurt/Main 2003.
Im geschlossenen Raum. Frankfurt/Main 2006.
Literatur [Bearbeiten]
Achim Engelberg: Wo aber endet Europa? - Grenzgänger zwischen London und Ankara ISBN 978-3-320-02132-0, Berlin 2008
György Konrad: Wer war István Eörsi? in: Im geschlossenen Raum ISBN 978-3-518-41749-2, Berlin 2006
Gespräche [Bearbeiten]
Achim Engelberg, Gespräch mit István Eörsi. In: Sinn und Form, Heft 1/2006, S. 72-82
Weblinks [Bearbeiten]
Literatur von und über István Eörsi im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek (Datensatz zu István Eörsi • PICA-Datensatz • Apper-Personensuche)
Eörsi-Essay über Susan Sontag und Imre Kertész in Kommune (Dezember 2003)
Kurzbiografie István Eörsis
Normdaten: PND: 118986201 | LCCN: n80161658 | VIAF: 19697985 | WP-Personeninfo
Personendaten
NAME Eörsi, István
KURZBESCHREIBUNG ungarischer Lyriker, Dramatiker, Prosaautor und Essayist
GEBURTSDATUM 16. Juni 1931
GEBURTSORT Budapest
STERBEDATUM 13. Oktober 2005
STERBEORT Budapest
Vonhttp://de.wikipedia.org/wiki/Istv%C3%A1n_E%C3%B6rsi“
Kategorien: Literatur (20. Jahrhundert) | Literatur (Ungarisch) | Essay | Roman, Epik | Lyrik | Drama | Kossuth-Preisträger | Geboren 1931 | Gestorben 2005 | Mann


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