sprlicii der Klasse in der Fabrik aufzusuchen, und zwar unterhalb der Ebene der Marktbezieliuiig zwischen Kapital und Arbeitskraft. Ei- kiiüpft an die @großirtigcii Aii@ilyseii des Diszipliniertiligsproblems in der Armee und der Fabrik von Marx»' als Problem von Effizieiiz und l'rodtiktivität an: Produktivität von Wireii in der Fibrik, Produktivität von 'Föteii in der Armee. @, 1-17 Unter den versteigerten Verhältnissen von Hierarciiieii sticht er diese »Maclitverfaliren«, diese »Teclinologien der Macht« auf, gerichtet gegen den lebendigen Widerspruch der Klasse, und begreift sie als atialogeii Ausdruck zu den Strategien der Macht in Sexualität, Familie usw. l« Die Untersucliungsbereiclie stelleii für iliii Felder der »Maclitteclinologie« dar, als politische Technologie, als Arbeitsteclinologie, als sexuelle Teclinologie, und sie alle als Technologien der Unterwerfung, der Zuriclituiig tiiid AbriclitLiiig (»dressage«) auf den verschiedenen liiterventioiisfeldern der produktiven Unterwerfung.
Es gibt das »Außen«
Foucauft konzentriert sich auf die Technologien der Macht in den Gefängnissen (»Überwaclien und Strafen«, 1975), der Sexualität (Geschichte der Sexualität, Band 1: Der Wille zum Wissen), usw.
»Oberwaclieii und Strafen« stellt er alisdrücklicli in den Dienst des Widerstands:
Dies ist eine der Markantesten Arbeiten, in denen Foucault bei Mat-x aiikiiüpft, uni dein orthodoxen Gebi-aucliswei-t-Fetisciiisinus entgegenzuti-eteii und eine komplexe Vorstellung der Verwertung in den 'I'eciitiologicii det- liiwei-tsetzuiig zu entwickeln. Sie stehen den Versuch dar, die Ansätze von Marx zu einer historiscli-matei-ialistisclicii Futidieruiig der Macht zu ei-scliliel.3eii. D@iss dies einer g@iziz anderen Vorstellung der Iledeutuiig von Macht folgt, als sie übliclierwcise von rechts und links [ilit schienen Naineti vet-liundeii werden, liegt auf der Hand. Da Foucziult in den 'Fecliiiologieii der M@iclit zugleich die Apparate des Macht- und Heriscliaftswissetis, seiner t)egt-iffliclicii Synthesen und Metliodik sich entwickeln sieht, l'iiiden wir hier zugleich Rückkoppelurigeii zu Marx Kritik dei- »Wissenschaften«, die noch heute Interesse verdienen, odei- gerade heute wieder. All dies sprengt oder unterläuft, je nachdem, die obei-l'I@ichliclicii Prozeduren zur Frige, ob, inwieweit,
wat uin Foucziult >Mai-xist«/keiii »Marxist,< gewesen ist, die uns in den letzten 20 Jahren so gelangweilt haben.
M. Fouc@iult, Les in@iillcs du pouvoii-, 1)its ei @ci-its 11, S. 1001 I'f, liiei-: S. 1006.
Ebd. s. 1006, 1008.
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»In dieser zentralen und zentralisierten Humanität, die Effekt und Instrument komplexen MachtbezichLingen ist, sind Körper und Kräfte durch vielfältige Eiiikerkerungs@- Anlagen unterworfen und für Disktirse objektiviert, die selber Elemente der Strategie sind.«
In dieser Humanität ist das Donnergrollen der Schlacht nicht zu überhören. Die Untersuchung der Zuriciltungstechnologien in »Sexualität und Wahrheit« sucht nach dem »Stützpunkt des Gegenangriffs« auf der Ebene der Körper und der Lüste. "' In beiden Arbeiten und seinen Untersuchungen zu den Polizeiwissenschaften, dem Gesundheitswesen, der Arbeitszurichtung in der Fabrik trägt er der Tatsache Rechnung, dass die Strategien der Machttechnologien tief ins soziale Gewebe, in die Körper und Seelen vorgedrungen sind, und dass sich darum Feld und Formen des grundlegenden Antagonismus intensiviert und in völlig neue Dimensioiien menschlicher Existenz verlagert haben. Sie bleiben antagonistisch, sie haben die Gegenstrategien der Befreiung nicht aufgesaugt oder integriert - die Frontlinien haben sich verlagert. Das Grundverhältnis bleibt ebenso wie die Selbstbehauptung des Widerstands als Scliranke und Grenze der Maclitstrategien. Oder, wie Gilles Deleuze es in dem ]3ucl, über seinen Freund Foucault in absichtlicher Anielinung an den italienischen Operaisi-nus aus-
drückt: , dass der Widerstand
"Mehr ioch, das letzte Wort der Macht lautet
primär ist, in dem Maße, in dem die Kräfteverhältiiisse ganz ins Diagramni eiiigeblindeii sitid, während die Widerstände notwendigerweise in direkter Beziehung zum Außen stehen, von denen die Diagranimc ihren Ausgang genommen haben. So dass ein soziales Feld Widerstand leistet, bevor es sich nach Strategien organisiert, und das Denken des
Außen somit ein Denken des Widerstands ist.@, -n Appa-
Es gibt kein Außen mehr, es gibt nur noch ein Innen ii
rat der Macht, sagen uns H/N. Die Grenze des Widerspruchs und der Gegenstrategien ist immer die Grenze zum Außen, das Außen ist nur territorial und topographisch nicht mehr zu beschreiben, sagt uns Foucault.
Die Existenz gibt es nur im Außen, ihr Gegenüber sind schäbige und dürftige Strategien der Macht. Wenn Foucault betont, dass
139 M.Foucault,derWillezumwisseii,sexualitätundW,@ihrhei'I,F'. -inkturt/
Maiii 19,@3, S. 187.
Gilles Deleuze, Foucault, Fraiikt'urt/M,@iin 1992, S, 125.
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