Kultur PR
1. Zu unterscheiden sind:
Institutionen als „Marke“PR/Marketing/WerbungMerkmale:- hohes Budget vorhanden- gut ausgearbeitete Konzepte zu Corporate Identity und Corporate Design (starke Kommunikation über das Logo)- Orientierung an Wirtschafts-PR- oft private Trägerschaft- Events / Veranstaltungen- junge Häuser (Bestehen, Altersstruktur der Mitarbeiter)- Institutionen mit einer großen Mitarbeiterzahl- Quereinstieg bei Mitarbeitern möglichBeispiele:- Kunstmuseum Wolfsburg- Deutsche Guggenheim Berlin- K21 Institutionen als „Bildungsstätte“Öffentlichkeitsarbeit/Kommunikation/BildungMerkmale:- Orientierung an der Kulturvermittlung- Produkt steht im Vordergrund- Tendenz: Finanzierung durch öffentliche Trägerschaft- großer Teil ehrenamtlicher Mitarbeiter- kleine Institutionen- hierarchische Strukturen- in erster Linie promovierte Kunsthistoriker in führenden Positionen- ältere Belegschaft- zielt meist nicht auf Gewinn abBeispiele:- Kunstverein Hildesheim- ASA-European- Roemer-Pelizaeus-Museum (RPM)
Der Trend geht in Richtung Institution als Marke, Grenzen sind allerdings fließend.
2. Budget und Ausstattung
Die PR steht in Abhängigkeit zur Größe der Institution.
10-15% des Gesamtbudgets in Kunstinstitutionen werden für die PR aufgebracht.
Oft besteht die PR-Abteilung nur aus 1-2 Personen, obwohl der PR in allen Fällen eine große Bedeutung zugemessen wurde.
Beispiele: In Between (offizielles Kunstprojekt der EXPO), System HM²T, documenta,
Kunstmuseum Wolfsburg
3. Museumsarchitektur
Die Kunst wird durch die besondere Beschaffenheit der Räumlichkeiten repräsentiert.
Museen werden mitunter allein wegen ihrer besonderen Architektur besucht (Architekturtourismus).
Fazit: Die Architektur des Hauses wird für PR-Zwecke genutzt.
Beispiele: K21 Düsseldorf (Kiessler + Partner Architekten GmbH, München), Kunstverein
Hildesheim (Slogan „Neue Kunst in alten Mauern“)
Weitere: Jüdisches Museum in Berlin (Daniel Libeskind), www.jmberlin.de
Pinakothek der Moderne (Stephan Braunfels), www.pinakothek-der-moderne.de
Guggenheim Bilbao (Frank O. Gehry), www.guggenheim.org
4. Freundeskreise und Förderer
Die Pflege der Förderer gehört zur Arbeit der PR-Abteilung.
Freundeskreise und Förderer sind wichtige Multiplikatoren für die Institution.
Nahezu alle Institutionen haben einen Förder- oder Freundeskreis.
5. Medienpartnerschaften
Medienpartnerschaften sind bei großen Institutionen üblich.
Der Schwerpunkt liegt bei Rundfunk und Fernsehen -> Prestige und Kostenvermeidung
Beispiele: documenta mit Hessenradio und arte, K21 mit WDR
6. Evaluation
Gästebücher geben wenig konstruktive Kritik.
In stattfindenden Meetings wird der Besuchermeinung (persönlich, via Internet oder Gästebuch) Beachtung geschenkt.
Beispiele: Fragebögen des RPM und K21 (auch Internet)
7. Einfluss des Standorts auf die Arbeit der PR
Kunstausstellungen sind meist ortsgebunden, da die Objekte Unikate sind.
Der Standort erfordert ortspezifische Arbeit.
Beispiele: ZKM, documenta, RPM, Kunstmuseum Wolfsburg
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