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Niko schrieb am 17.8. 2009 um 08:55:09 Uhr über

MeineGeschichte

Hallo liebe Forengemeinde.

Eins vorweg: Ich weiß nicht genau, ob mein Beitrag bzw. die Einzelheiten die ich schildere hier erlaubt sind oder nicht (wegen den Blasterregeln), aber ich komm im Leben kaum noch klar und muss einfach mal meine Probleme aufschreiben.

Ich bin 16 Jahre alt und wiege 124 Kilo bei 1,91 Meter Körpergröße. Wie man sich denken kann ist in diesem Alter das ideale Aussehen Pflicht, sonst wird man schnell ausgeschlossen / gemobbt. Mein Charakter bzw. das zerstörte Selbstbewußtsein und meine Zurückgezogenheit wurde im Laufe der Zeit durch die Trennung der Eltern (vor 1 Jahr), mehreren Umzügen die dadurch verbunden waren, mehrere Klassenwechsel und das (mittlerweile nicht mehr so heftige) Mobbing meiner Mitschüler geprägt. Ich kann ganz schlecht mit jemanden von Angesicht zu Angesicht über meine Probleme sprechen. Meine Mutter hat schon einige Male versucht mit mir zu reden, wenn sie gesehen hat dass ich frustriert war. Ich mache komplett zu und versuche selbst mit Mobbingattacken und der Einsamkeit klar zu kommen. Am Schlimmsten ist jedoch, dass ich mich seit 2 Jahren nicht ins Schwimmbad traue und selbst beim Holland- Segelausflug vor 1 1/2 Monaten mich nicht ins Meer getraut habe. Ausserdem hatte ich noch keine Freundin und traue mich ehrlich gesagt nicht, den Schritt zu wagen, obwohl ich mich doch danach sehne.

Seit wir in der neuen Wohnung sind (3 Wochen erst), hat meine Mutter nur noch ihren Freund und ihre Arbeit im Kopf und mein Bruder nur seine Freundin, seine Ausbildung und seinen Sport. Daher ist es oft so, dass ich alleine bin. Ich wurde früher wegen meines Aussehens so angegriffen, dass ich regelrecht zum Einzelgänger gemobbt wurde. Ich kapsle mich von meinen Mitschülern ab und habe wenig Freunde. Oft bin ich alleine und fange aus Langeweile an zu essen. Einige von euch kennen dieses Phänomen vielleicht - kein »Frustfressen«, sondern mehr ein »Langeweilefressen«.

Es ist irgendwie ein Teufelskreis: Die Kilos die ich im Fitnessstudio abtrainiere (5-6 Mal/Woche), fresse ich mir größtenteils wieder an. Dank des Trainings hat sich bei mir schon einiges am Körper verändert - ich habe ziemliche Schultern bekommen und insgesamt 7 Kilo abgenommen - aber das alles geschieht doch sehr langsam, eben weil ich mir viel wieder anfresse.

Es ist unglaublich schwer als übergewichtiger 16 jähriger im normalen Alltag und im Schulalltag zu bestehen, die Einsamkeit zu ertragen und aber gleichzeitig das Gefühl zu haben, abnehmen zu müssen. Oft denke ich mir: »Für wen nehme ich eigentlich ab? Für MICH oder für andere?«. Leider muss ich gestehen, dass ich das eher mache, um den anderen gerecht zu werden, damit ich mich wiederum gut fühle. Mich selbst zu akzeptieren und durch den Alltag zu boxen ist für mich auf Dauer ein Ding der Unmöglichkeit. Daher bewundere ich alle in meiner Lage, die das können.

Danke für's Durchlesen. Würde mich über ein paar Antworten freuen.


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