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das Bing! schrieb am 26.8. 2003 um 14:20:47 Uhr über

Blut

Protokoll vom 4.6.2003
Mi-So Lee
Christian Gerlinger
Frederik Barka
Vanessa Bockhart
Annette Schlögel
Laura Conradt
Christine Zimmermann



Physiologie des Blutes


Einleitung
Blut besteht zu 90% aus Wasser, in dem verschiedene Stoffe wie Ionen, Salze, Vitamine, Hormone und Gase gelöst sind. Die festen Bestandteile des Blutes, die Blutzellen, lassen sich in drei Gruppen einteilen:

Erythrozyten (rote Blutkörperchen) machen den größten Teil der Blutzellen aus. Sie tragen den Farbstoff Hämoglobin, der für den Transport von Sauerstoff und Kohlendioxid wichtig ist. Erythrozyten haben keinen Zellkern, was sie leicht verformbar macht und ihre typische bikonkave Form ermöglicht ihnen auf Grund der vergrößerten Oberfläche einen schnellen Gasaustausch. Sie sind außerdem Träger der verschiedenen Blutgruppen auf Grund ihrer Oberflächeneigenschaften. Dort tragen sie Antigene für entweder A, B, AB oder 0.

Leukozyten (weiße Blutkörperchen) dienen der Immunabwehr und sind in der Lage, sich selbständig fortzubewegen. Sie lassen sich ihrerseits in drei Gruppen einteilen, nämlich den Lymphozyten, den Monozyten und den Granulozyten, deren Aufgabe darin besteht, für den Organismus schädliche Bakterien und Viren zu erkennen und unschädlich zu machen.
Granulozyten lassen sich wiederum in drei Gruppen einteilen: neutrophile, basophile und eosinophile. Neutrophile Granulozyten betreiben Phagozytose von Krankheitserregern, basophile setzen Histamin und Heparin frei, eosinophile bauen es wieder ab.

Thrombozyten (Blutplättchen) dienen der Blutgerinnung und des Wundverschlusses. Mit Hilfe von Fibrin lagern sie sich an die Innenseite des beschädigten Epithels und verschließen so die Wunde.

In diesem Versuch sollte nun ein Differentialblutbild erstellt, die verschiedenen Leukozyten identifiziert und die Zahl der Erythrozyten bestimmt werden.
Desweiteren sollten Blutgruppen bestimmt und die Hämoglobinkonzentration im Blut ermittelt werden.

Durchführung
Für das Differentialblutbild fertigten wir einen Blutausstrich auf einem Objektträger an, färbten diesen mit May-Grünwald-Lösung an und betrachteten ihn unter dem Mikroskop.
Wir zählten 100 Leukozyten aus und bestimmten sie.

Für das Ermitteln der Erythrozytenzahl verdünnten wir etwas Blut mit Hayem’scher Lösung auf 1:200, füllten es in eine Zählkammer und zählten unter dem Mikroskop 80 kleinste Quadrate aus und errechneten daraus die Anzahl der Erythrozyten pro mm3 mit der Formel
Erythrozyten / (mm3) = Erythrozytenzahl * 4000 * 200 / 80.
Zur Bestimmung der Blutgruppen wurde jeweils ein Tropfen Blut in Testseren (anti A, anti B, anti A+B gegeben, vorsichtig gemischt und ein paar Minuten abgewartet, wo Verklumpungen entstanden und wo nicht.

Schließlich wurden zur Bestimmung des Hämoglobingehaltes 20 µl Blut in 5 ml Reaktionslösung gegeben, geschüttelt und nach drei Minuten die Extinktion der Probe gegen die Extinktion der Reagenzlösung bei 546 nm im Photometer bestimmt.
Die Hämoglobinkonzentration errechneten wir mit der Formel :
Extinktion * 36,8 g Hb/100ml.
Den Hämoglobingehalt pro Erythrozyt errechneten wir mit:
MCH (pg) = Hämoglobin g/mm3 / Erythrozyten/mm3

Hierzu musste der im Versuch ermittelte Wert des Hämoglobingehaltes von g/ml auf g/mm3 umgerechnet werden:
1 ml = 1000 mm3



Ergebnisse:

(Hämoglobin g/mm3) / (Erythrozyten/mm3):

136,3 / 4,59 = 29,67

Die Ergebnisse entsprachen in den meisten Fällen den Literaturwerten. Es fiel auf, dass den Literaturwerten entsprechend Frauen etwas weniger Hämoglobin und Erythrozyten haben, als Männer. Annette lag in beiden Fällen am unteren Rand des theoretischen Wertes.
Die Anzahl der neutrophilen Granulozyten lag dagegen etwas unter dem erwarteten Wert. Die ungerade Anzahl der Granulozyten, Lymphozyten und Monozyten bei mir entstand dadurch, dass ich versehentlich 102 statt 100 Zellen ausgezählt hatte, und den Prozentsatz umrechnen musste.

Bei der Bestimmung der Blutgruppen ergab sich für Mi-So und Laura Blutgruppe 0, für Vanessa Blutgruppe B und für Fred Blutgruppe A. Annette und ich wurden nicht getestet, wussten aber, dass Annettes Blutgruppe B ist und meine 0.



Diskussion
Abweichungen bzw. auffällige Ergebnisse zeigten sich wie gesagt bei Annette, deren niedriger Wert für Erythrozyten und Hämoglobin ihr aber schon bekannt war und vermutlich auf ihre lange Krankheitsgeschichte (u.a. ein Tumor auf einer Niere) zurückzuführen ist.
Desweiteren fielen bei Fred und mir hohe Werte für die Anzahl an eosinophilen Granulozyten auf, was bei uns beiden mit allergischen Reaktionen zu begründen ist. Eosinophile Granulozyten bauen das von den basophilen ausgeschüttete Histamin wieder ab.
Ein stark erhöhter Wert an eosinophilen Granulozyten wäre außerdem bei Parasitenbefall zu beobachten.
Ebenso auffällig war der hohe Wert für Lymphozyten bei Laura. Ursache hierfür war wohl eine erst kürzlich ausgestandene Erkältung. Bei Infektionen erhöht sich zunächst die Anzahl an neutrophilen Granulozyten, danach die der Monozyten und erst, wenn diese sich wieder veringern, steigt die Zahl an Lymphozyten, was auch kurz nach der Infektion noch zu erkennen ist.
Bei allen anderen waren die Werte für Lymphozyten ebenfalls höher als der Literaturwert, es war aber keine eindeutige Ursache bekannt.

Die Blutgruppenverteilung im Kurs entsprach nicht ganz dem Wert der Verteilung in Mitteleuropa, wo A und 0 mit 40% die häufigsten Blutgruppen sind, B mit 30% vertreten ist und AB mit 7%.
Auf Grund der unterschiedlichen Oberflächeneigenschaften der Erythrozyten sind Menschen mit verschiedenen Blutgruppen unterschiedlich anfällig für verschiedene Krankheiten.
So war im Mittelalter Blutgruppe 0 in Mitteleuropa zum Beispiel fast ausgerottet, weil Menschen mit dieser Blutgruppe besonders anfällig sind für den Erreger der Pest. Sie sind dafür weniger anfällig für Krebserkrankungen.

Die Fehlerquellen sind zahlreich, vor allem Zählfehler könnten bei diesem Versuch aufgetreten sein, ebenso wie falsche Zuordnungen der verschiedenen Granulozytenarten.
Desweiteren könnten die Proben für die Auszählung der Erythrozyten sowie die photometrische Bestimmung des Hämoglobinwertes zu stark verdünnt gewesen sein.

Literatur
Praktikumsskript
Eckert, Tierphysiologie, 4. Auflage, Thieme-Verlag
Wehner/Gering, Zoologie, 23. Auflage, Thieme-Verlag




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