Max Otte (eigentlich Matthias Otte; * 7. Oktober 1964 in Plettenberg) ist Professor für allgemeine und internationale Betriebswirtschaftslehre an der Fachhochschule Worms und Leiter des 1999 von ihm gegründeten Instituts für Vermögensentwicklung GmbH (IFVE) in Köln sowie unabhängiger Hedgefondsmanager.
Inhaltsverzeichnis [Verbergen]
1 Wirken
2 Werk „Investieren statt Sparen“
3 Veröffentlichungen
4 Weblinks
5 Fußnoten
Wirken [Bearbeiten]
1983 machte er sein Abitur am Albert-Schweitzer-Gymnasium Plettenberg.[1]
Nach seiner Promotion an der Princeton University und einer Tätigkeit als M&A-Berater war Otte von 1998 bis 2000 Assistant Professor an der Boston University. Bekannt wurde Otte vor allem 2008 nach Eintreten der Finanzkrise, da er in seinem 2006 erstmals veröffentlichten Buch Der Crash kommt eine Finanzkrise erheblichen Ausmaßes angekündigt hatte. Seit der Finanzkrise ab 2007 wird er daher geradezu als ein „Guru“ der Krise zelebriert.[2][3][4]
Max Otte forderte als einer der Ersten lange vor der Politik die Verstaatlichung der Hypo Real Estate. Im März und April 2009 empfahl er massiv, Aktien zu kaufen, und zeigte erneut sein Gespür für die Finanzmärkte. Otte wehrt sich gegen den Titel eines „Crash-Propheten“. Im November 2009 wurde er mit 10.000 von 24.000 Stimmen von den Lesern von Börse Online zum Börsianer des Jahres 2009 gewählt. Im selben Monat bestätigte er, dass Aktien noch nicht zu teuer seien.
Der von Ihm gemanagte und Mitte März 2008 aufgelegte PI Global Value Fund (WKN: A0NE9G) schaffte bis zum 28.4.2010 eine Performance von 38% und ließ damit den DAX um 38 Prozent, den MSCI World um 33 Prozent und den Eurostoxx 50 um mehr als 60% hinter sich. Otte investiert nach dem »Reinheitsgebot« in Qualitätsaktien, Anleihen und physisches Gold.
Im April 2010 forderte Otte einen Austritt der Südländer aus der Eurozone.
Otte, obwohl selber unabhängiger Hedgefondsmanager, setzt sich für eine massive Regulierung der Finanzmärkte ein.
Otte veröffentlichte Artikel in mehreren bekannten Zeitungen, so in der Frankfurter Allgemeinen Zeitung, der Welt, im SpiegelSpiegel, der Financial Times Deutschland, der Times (London) und der Harvard Business Review, im Wirtschaftsdienst[5] und hatte Auftritte im Fernsehen, so in der ARD, in n-tv, Bloomberg und N24.
Max Otte ist deutscher und amerikanischer Staatsbürger und lebt in Köln.
Werk „Investieren statt Sparen“ [Bearbeiten]
In seinem Buch „Investieren statt Sparen“ beschreibt Otte Möglichkeiten für Privatanleger zum langfristigen Vermögensaufbau. Finanzplanung sollte im eigenen Interesse vom Anleger selbst durchgeführt werden, und keinen Fremden überlassen werden. Investiton stünde an erster Stelle für den langfristigen Vermögensaufbau, wobei Eigenverantwortung, Transparenz und Verfügbarkeit an korrekten Finanzinformationen sowie Geduld beim zeitlichen Anlagehorizont zu den Eckpfeilern gehören. Um solide Investments tätigen zu können, müsse ein gewisses kalkulierbares Risiko eingegangen werden. Außerdem nennt Otte die Möglichkeiten des Internets, online Bankgeschäfte durchzuführen, automatische Bestellungen zu tätigen, Kommunikation und Informationsaustausch der Anleger untereinander. Der Effekt der Verdopplung des Privatvermögens beruhe auf dem Prinzip der Zinseszinsen und der Möglichkeit beispielsweise mit dem DAX eine durchschnittliche Jahresrendite von ca. 13% zu erreichen. Finanzziele seien bestimmt durch das verfügbare Nettoeinkommen, der Rendite der Anlage, sowie Anlagezeitraum und Lebensalter des Anlegers. Die Investitionssumme setzt sich aus dem Sparbetrag abzüglich des Konsums zusammen. Die höchsten Renditen kämen bei der Wertanlage in Aktien zustande. Der Besitz von Aktien mache den Anleger zum Mitbesitzer des Unternehmens und läßt ihn vom wirtschaftlichen Erfolg der Güter oder Dienstleistungen profitieren. Langfristiger Investitionserfolg sei für den privaten Anleger em ehesten mit starken Marken und Qualitätsunternehmen wie Coca-Cola, McDonald’s, Sony, Nestlé, Procter & Gamble, IBM, etc. gegeben, die sich bereits länger auf dem Markt etabliert haben. Der Wert der Aktien würde sich aus dem gegenwärtigem und den zukünftig erwarteten Gewinnen des Unternehmens ergeben. Dabei charakterisiert Otte Aktien in Meisteraktien (weltbekannte Unternehmen mit globalen Marken wie DaimlerChrysler, Coca-Cola, Siemens) Kaufleuteaktien (aktuell unterbewertete Großunternehmen mit niedrigem Kurs-Gewinnverhältnis, hoher Gewinn trotz niedrigem Kurswert), Königsaktien (weltbeste reife Großunternehmen, Branchensieger, die weniger stark wachsen als die Revolutionäre), Revolutionärsaktien (junge Wachstumsunternehmen mit revolutionär innovativen Ideen wie Google, Microsoft, Cisco Systems, etc.) und Valueaktien (Blue Chips).
Veröffentlichungen [Bearbeiten]
The United States, Japan, West Germany and Europe in the international economy 1977–1987. Between conflict and coordination. Schulz-Kirchner, Idstein 1988, ISBN 3-925196-67-6
mit Nikolaus Rollwage: Makroökonomik. Makro-Wissen effizient erworben. Mit 25 Kontrollfragen. WRW, Köln 1989, ISBN 3-927250-31-7; 2. Auflage: Makroökonomik. Mit Kontrollfragen und Lösungen. ebd. 1991, ISBN 3-927250-32-5
Allgemeine Wirtschaftspolitik. WRW, Köln 1990, ISBN 3-927250-51-1; 2. erweiterte Auflage ebd. 1991, ISBN 3-927250-52-X
Marketing. Mit Kontrollfragen und Lösungen. WRW, Köln 1990, ISBN 3-927250-61-9; 2. erweiterte Auflage ebd. 1992, ISBN 3-927250-62-7; 3. neu bearbeitete Auflage: Marketing. Mit Übungsaufgaben und Lösungen. ebd. 1996, ISBN 3-927250-63-5
Fitness und Karriere. Der neue Lebensstil für Spitzenkräfte. Gabler, Wiesbaden 1995, ISBN 3-409-19197-6
Amerika für Geschäftsleute. Das Einmaleins der ungeschriebenen Regeln. Campus-Verlag, Frankfurt/New York 1996, ISBN 3-593-35592-2; aktualisierte Ausgabe: Ullstein, Berlin 1998, ISBN 3-548-35791-1
Investieren statt sparen. Wie Sie mit Aktien alle 5 Jahre Ihr Vermögen verdoppeln. Econ, München 2000, ISBN 3-430-17286-1; aktualisierte und überarbeitete Neuausgabe: Investieren statt sparen. Wie man mit Aktien ein Vermögen aufbaut. Ullstein, Berlin 2008, ISBN 978-3-548-37224-2
A Rising Middle Power? German Foreign Policy in Transformation. 1989–1999. St. Martin’s Press, New York 2000, ISBN 0-312-22653-5
Organisation. Mit Übungsaufgaben und Lösungen. WRW-Verlag, Köln 2001, ISBN 3-927250-06-6
mit Volker Gelfarth: Investieren statt spekulieren. Mit Aktien von Top-Unternehmen zum Gewinn. Econ, München 2001, ISBN 3-430-17284-5
mit Katja Zacharias, Dimitrios Patsavas & Helmut Gellermann: Investieren in Biotech-Aktien. So nutzen Sie die Chancen der Zukunft. Econ, München 2001, ISBN 3-430-17283-7
So bekommen Sie Ihre Finanzen in den Griff. Ein Investor-Village-Arbeitsbuch. Econ, München 2001, ISBN 3-430-14966-5
So bauen Sie Vermögen auf. Ein Investor-Village-Arbeitsbuch. Econ, München 2001, ISBN 3-430-14967-3
Der Onvista-Führer zur Aktienanalyse. Econ, München 2001, ISBN 3-430-17279-9
Der Crash kommt. Die neue Weltwirtschaftskrise und wie Sie sich darauf vorbereiten. Econ, Berlin 2006, ISBN 3-430-20001-6; aktualisierte und erweiterte Ausgabe: Ullstein, Berlin 2008, ISBN 978-3-548-36975-4; komplett aktualisierte und erweiterte Neuausgabe: Der Crash kommt. Die neue Weltwirtschaftskrise und was Sie jetzt tun können. ebd. 2009, ISBN 978-3-548-37290-7
mit Jens Castner: Deutsche Superinvestoren aus Graham- und Doddsville. Erfolgsgeheimnisse der besten Value-Investoren. FinanzBuch-Verlag, München 2007, ISBN 978-3-89879-242-4
Der Informationscrash. Wie wir systematisch für dumm verkauft werden. Econ, Berlin 2009, ISBN 978-3-430-20078-3
Charles MacKay und Joseph de la Vega (Herausgeber): Gier und Wahnsinn - Warum der Crash immer wieder kommt, München, Finanzbuchverlag 2009
Weblinks [Bearbeiten]
Literatur von und über Max Otte im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek (Datensatz zu Max Otte • PICA-Datensatz • Apper-Personensuche)
Max Otte auf der Website der FH Worms
Max Otte auf der Website der IFVE GmbH
Die 10 wichtigsten Fragen und Antworten zur Finanzkrise von Max Otte auf ZEHN.DE, 22. April 2009
Fußnoten [Bearbeiten]
↑ Horst Hassel: Plettenberg-Lexikon – O und Plettenberg-Lexikon – Max (Matthias) Otte
↑ Peter Nowak: Zwischen Karl Marx und Max Otte. In: Telepolis. 8. November 2008, abgerufen am 24. Januar 2010.
↑ Joachim Wille: Wirtschaftsprofessor: Der Crash-Prophet. In: Frankfurter Rundschau. 1. November 2008, abgerufen am 24. Januar 2010.
↑ Kerstin Kohlenberg & Wolfgang Uchatius: Wo ist das Geld geblieben?. In: Die Zeit. 27. November 2008, abgerufen am 24. Januar 2010.
↑ „Möglichkeiten zum Umgang mit der Schuldenkrise Griechenlands und anderer EU-Mitgliedstaaten“, Wirtschaftsdienst 2010/3
Normdaten: PND: 118162837 – weitere Informationen
Personendaten
NAME Otte, Max
ALTERNATIVNAMEN Otte, Matthias (eigentlicher Name)
KURZBESCHREIBUNG deutscher Ökonom
GEBURTSDATUM 7. Oktober 1964
GEBURTSORT Plettenberg
Von „http://de.wikipedia.org/wiki/Max_Otte“
Kategorien: Ökonom (21. Jahrhundert) | Hochschullehrer (Worms) | Investor | Finanzkrise ab 2007 | Geboren 1964 | Mann
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