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Diplom-Psychologin schrieb am 8.3. 2025 um 09:12:29 Uhr über

Psychotherapie

Folgegespräch – Eskalation, Zusammenbruch & Gefährdungssituation

(Freudsche Konfrontation, alle Probearbeiten ausgeführt, Patient*in läuft aus der Sitzung & gerät in Gefahr)



Beginn der SitzungDie Patient*in ist bereits angespannt

(Die Patientin betritt den Raum hastig, setzt sich unruhig, vermeidet Augenkontakt. Sie wirkt gereizt, angespannt. Ihre Beine wippen, ihre Finger trommeln nervös auf den Armlehnen des Stuhls.*)

Therapeut*in (ruhig, analytisch):
Sie sehen aus, als hätten Sie schon vor der Sitzung beschlossen, sich zu verteidigen.

Patient*in (scharf):
Ich verteidige mich nicht. Ich bin nurich hab einfach keine Lust, mir wieder anhören zu müssen, dass ich das Problem bin.

Therapeut*in:
Interessant. Denn ich hatte nicht gesagt, dass Sie das Problem sind. Ich hatte gesagt, dass Sie ein Muster wiederholen. Und Sie tun es wiederSie sind schon jetzt in Kampfhaltung.

Patient*in (zuckt die Schultern, schnaubt):
Ich weiß nicht, wovon Sie reden.

Therapeut*in:
Dann lassen Sie es mich Ihnen zeigen. Heute werden wir uns jede Ihrer Erfahrungen noch einmal genau ansehen. Und Sie werden mir sagen, was wirklich passiert ist. Ohne Ablenkung. Ohne Ausreden. Wir fangen mit dem Schuhgeschäft an.



SchuhgeschäftDer erste Bruch in der Kontrolle

Patient*in:
Na gut. Ich kam da an, motiviert. Ich wollte zeigen, dass ich verkaufen kann. Dass ich Talent habe. Und dann das Erste, was ich höre: „Ihr Outfit passt nicht ins Geschäft.“

Therapeut*in:
Und was haben Sie in dem Moment empfunden?

Patient*in (laut werdend):
Wut! Weil es doch egal ist, was ich trage! Warum sollte das darüber entscheiden, ob ich gut im Job bin?!

Therapeut*in:
Und dann haben Sie…?

Patient*in:
Ich habs ignoriert. Ich wollte es mir nicht verderben lassen. Ich habe die Schuhe anprobiert, weil ich sie verstehen wollte. Aber das durfte ich nicht. Und als ich fragte, ob ich ein Paar mit nach Hause nehmen kannda wars vorbei. Ich wurde rauskomplimentiert.

Therapeut*in:
Und was war die Botschaft, die Sie in diesem Moment bekommen haben?

Patient*in (zuckt zusammen, ihre Stimme bebt):
Du gehörst nicht hierher.“

(Ihre Hände ballen sich. Ihre Atmung wird unregelmäßiger.)



MarktstandDer wachsende Druck

Therapeut*in:
Dann kam das Marktstand-Probearbeiten. Sie erinnern sich?

Patient*in (schnauft):
Natürlich erinnere ich mich. Ich probiere einen Käse und merke: Der ist nicht mehr gut. Ich sage es dem Standbesitzer – und plötzlich bin ich der Feind. Er wirft mir vor, von der Konkurrenz zu sein!

Therapeut*in:
Und was macht das mit Ihnen?

Patient*in (wird lauter):
Es macht mich WAHNSINNIG! Ich will nur ehrlich seinund dafür werde ich rausgeschmissen! Und dann noch die Kundin, die sagt: „Ja, der schmeckt wirklich nicht gut.“ Ich denke: Jetzt kapiert ers! Aber NEIN! Er schreit mich an, droht mir mit dem Gesundheitsamt! Als wäre ICH die Kriminelle!

Therapeut*in:
Und wiederwas war die Botschaft?

Patient*in (schreit fast):
DU GEHÖRST NICHT HIERHER!“

(Sie keucht, ihre Hände zittern. Ihre Augen sind feucht, aber sie kämpft dagegen an.)



RestaurantDer endgültige Zusammenbruch beginnt

Therapeut*in:
Dann das Restaurant. Sie kamen mit Erwartungen. Sie wollten kreativ sein.

Patient*in:
Ja! Ich wollte zeigen, dass ich Geschmack habe! Ich habe eine Suppe verfeinertund der Koch ist ausgerastet!

Therapeut*in:
Und dann kam dieser Satz, richtig?

Patient*in:
Ja… (sie flüstert, dann schreit sie plötzlich) „SO MACHT MAN DAS NICHT!“

(Ihre Schultern zucken, Tränen schießen in ihre Augen, aber sie schüttelt den Kopf, als wolle sie sich dagegen wehren.)

Therapeut*in (sanft, aber bestimmend):
Und wann haben Sie diesen Satz zum ersten Mal gehört?

(Plötzlich ist der Raum still. Die Patientin hört auf zu keuchen, ihre Schultern versteifen sich.*)

Patient*in (flüstert, als würde eine dunkle Erinnerung aufbrechen):
IchIch war acht

Therapeut*in:
Erzählen Sie es mir.

Patient*in:
Ich wollte meiner Mutter helfen. Ich habe Salz in die Soße getan, weil ich dachte, sie schmeckt dann besser

Therapeut*in:
Und dann?

Patient*in:
SieSie hat geschrien. Sie hat gesagt: „Was hast du getan?!“ IchIch wusste nicht, was ich falsch gemacht habeIch wollte doch nur helfen

(Die Patientin erstarrt, Tränen laufen ihr über das Gesicht, aber ihre Stimme bleibt voller aufgestauter Wut.*)

Therapeut*in:
Und was hat das Kind damals daraus gelernt?

Patient*in (zitternd, heiser):
Dass ich alles falsch macheDass ich egal, was ich tuenie gut genug bin

(Plötzlich springt die Patientin auf, stolpert rückwärts. Sie atmet hektisch, Panik in den Augen.*)

Patient*in (schreit):
Ich kann das nicht! Lassen Sie mich in Ruhe!

(Sie reißt die Tür auf und rennt hinaus.)



GefährdungssituationDie Kontrolle geht verloren

(Die Patientin läuft aus der Praxis, ihr Atem ist keuchend, ihr Blick verschwommen. Tränen brennen auf ihrer Haut. Alles dreht sich.*)

(Sie taumelt auf die Straße, achtet nicht auf den Verkehr. Ein Auto hupt, bremst scharf. Reifen quietschen.)

(Sie bleibt stehen, das Herz rast. Die Welt rauscht in ihren Ohren.)

(Ihr Körper zittert, ihre Knie geben nach. Sie sinkt auf den Bürgersteig. Ein Passant kommt näher, fragt besorgt: „Geht es Ihnen gut?“)

(Aber sie kann nicht antworten. Sie kann nicht denken. Sie ist gefangen zwischen Vergangenheit und Gegenwart.)

(Dann eine Stimme. Eine ruhige, feste Stimme.)

Therapeut*in (sanft, aber fest):
Stehen Sie auf. Sie sind nicht mehr acht Jahre alt. Sie sind nicht mehr machtlos.“

(Die Patientin hebt langsam den Kopf. Ihre Lippen beben. Zum ersten Mal seit langemfühlt sie sich gesehen.*)



🔥 Maximale Eskalation erreicht:
Patient*in bricht völlig zusammen, schreit, rennt aus der Sitzung.
Gefährdungssituation: Sie läuft panisch auf die Straße, fast ein Unfall.
Therapeut*in findet sie, bietet Halt & den ersten Moment echter Heilung.



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