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derStandard.at schrieb am 20.3. 2004 um 15:06:32 Uhr über

Madrid

Samstag, 20. März 2004, 10:35 MEZ

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Marokko hatte Spanien vor den Madrider Anschlägen gewarnt

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Rabat - Spanien hat nach den Worten eines ranghohen marokkanischen Beamten Terrorwarnungen aus Marokko nicht genügend Beachtung geschenkt. Marokkanische Sicherheits- und Geheimdienstbeamte hätten die spanische Regierung schon vor den Anschlägen von Madrid über die potenzielle Bedrohung informiert, sagte der Gewährsmann, der nicht genannt werden wollte, am Freitag in Rabat. Die spanischen Behörden hätten diese Informationen jedoch nur unzureichend ausgenutzt.

Marokkanische Zeitungen machten dafür die Spannungen zwischen den beiden Ländern wegen ihres Territorialstreits über Mittelmeerinseln verantwortlich. Unter den zehn Verdächtigen, die im Zusammenhang mit den verheerenden Anschlägen von Madrid festgenommen wurden, befinden sich zehn Marokkaner. Mindestens einer von ihnen soll auch in die tödlichen Anschläge von Casablanca im vergangenen Mai verwickelt sein, anderen werden Verbindungen zum Terrornetzwerk AlQaida nachgesagt.

Unterdessen berichtet die Tageszeitung »ElPaís«, dass der bei den Anschlägen in Madrid verwendete Sprengstoff aus einem Lager in Nordspanien stammt, auf das die Attentäter von einem spanischen Bergarbeiter aufmerksam gemacht wurden. Der Bergarbeiter sei einer der fünf am Donnerstag verhafteten Verdächtigen und soll vier Marokkaner zu dem Depot in der nordspanischen Provinz Asturien geführt haben, so »El Pais« unter Berufung auf Polizeikreise.

Der Mann habe gewusst, dass die Sicherheitsvorkehrungen in dem Lager nachlässig gehandhabt werden, hieß es weiter. Die Marokkaner hätten dann dort im Februar 100 Kilogramm Sprengstoff gestohlen. Dem Spanier sollen sie den Polizeikreisen zufolge gesagt haben, sie bräuchten das Sprengmaterial für eine Mine in Marokko. Der Bergarbeiter soll der Polizei wegen Drogenhandels und illegalem Waffenbesitz bereits bekannt gewesen sein.

Es war unklar, ob die vier genannten Marokkaner unter den sechs Männern aus dem nordafrikanischen Land sind, die die spanische Polizei im Zusammenhang mit den Anschlägen bereits verhaftet hat. Insgesamt wurden zehn Männer festgenommen, darunter auch zwei Inder. Die Nationalität des zehnten Verhafteten ist unklar. In Kreisen hieß es, er stamme aus Nordafrika.

Fünf der Verhafteten - drei Marokkaner und die beiden Inder - wurden bereits einem Haftrichter vorgeführt. Den beiden Indern werde Zusammenarbeit mit einer Terrorgruppe vorgeworfen. Alle fünf Männer hätten eine Verbindung zu den Moslem-Extremisten der Gruppe AlQaida zurückgewiesen, hieß es weiter.

Bei den Bombenanschlägen auf vier vollbesetzte Pendlerzüge wurden am 11. März 202 Menschen getötet und mehr als 1750 verletzt. (APA)


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