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CSDs werden meistens von oben durch irgendwelche Zentralkommitees organisiert und als politische Demos deklariert. Dabei sind sie in der Praxis kaum von der Loveparade oder vom Karneval zu unterscheiden. Hauptsächlich Partystimmung für überwiegend hippe junge Leute und Schaulaufen für Touristen mit viel Techno und etwas Marianne Rosenberg, meistens noch gesponsert durch irgendwelche Konzerne. Auf Hochglanz-Broschüren werden dann herumtuckende Männer in merkwürdigen Frauenkostümen oder Fetischklamotten gezeigt, die eigentlich nur eine Karikatur ihrer selbst sind. Garniert mit einem albernen Motto aus dem Textbausteingenerator, so was wie »Vielfalt und Toleranz - den Schwanz benutz ich ganz!« Ich als schwuler Normalo kann mich damit nicht identifizieren und fühle mich teilweise diskriminiert, weil nicht repräsentiert. Wer älter ist und als Nonkonformist auf modisches Schnickschnack keinen Wert legt, wird in der jugendkultigen Szene ohnehin nur noch belächelt. Ich bin aber kein Spaßverderber. Wer schrille Partys und Outdoor-Cruising mag, soll sowas auch haben - aber dann auch so nennen und selber finanzieren. Aber es sind um Himmels Willen keine politischen Demos! Organisiert doch bitte endlich wieder richtige Demos, die den Namen auch verdienen. Wo jeder mitlaufen kann, wo keine Clowns sich ähnlich den letzten kriegstanzenden Eingeborenen im Dschungel als Touristenattraktion prostituieren, sondern Menschen, die sich einfach nur lieben und es so richtig immer noch nicht dürfen. Wo nicht einmal jährlich Friede, Freude, Eierkuchen und »Hurra, wir dürfen heiraten« (das durften die Juden unter Hitler auch) mit Prosecco zelebriert werden, während in vielen Ländern der Welt Homosexuelle keine Partys feiern dürfen und immer noch brutal verfolgt werden und im ach so kuscheligen Regenbogendeutschland »schwul« nach wie vor ein Schimpfwort in Schulen und Stadien darstellt.
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