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wuming schrieb am 12.3. 2003 um 00:58:28 Uhr über

Solarenergie

1. Berichtigung - Großkundenpreise für Strom
2. Riesige PV-Freiflächenanlage im Bau
3. Aufkleber bestellen: »Erneuerbare Energien statt Krieg um Öl«
4. Elektrizitätswerke Schönau 40 Watt / Einwohner
5. Sehr empfehlenswert RWE - »Energieflußbild 1995«
6. Großbritannien setzt auf Kohlendioxidreduktion ohne Kernenergie
7. Österreich deckelt Solarstromerzeugung

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Zu 1. Berichtigung Großkundenpreise

In unserer Rundmail vom 24.02.03 gab es einen bedauerlichen Tippfehler.
Die Tabelle zeigt nicht den Strompreis - wie zumeist üblich - für eine
Megawattstunde = 1000 kWh, sondern für 100 kWh.
Hier noch einmal die Tabelle, diesmal in korrigierter Form.

Unter
http://europa.eu.int/comm/energy_transport/etif/lists/topic_electricity.html
finden Sie unter anderem folgende Zahlen zu Stromkosten in der EU:

Strompreise für die Industrie in EUR
pro 100 kWh incl. Verbrauchssteuern

Jahr Deutschl EU-Durchschn
95 8,03 6,27
96 7,45 5,89
97 6,68 5,68
98 6,43 5,43
99 6,07 5,25
00 5,46 5,46
01 5,34 5,48

Die Strompreise für Großkunden sind in
Deutschland seit 1996 ständig gefallen.
(während sie im Schnitt der EU in den
letzten zwei Jahren sogar gestiegen sind)
Von einem Standortnachteil kann in
Deutschland also nicht die Rede sein.


Speziell sehr große Stromverbraucher (Alu-Hütten) können jedoch Preise
aushandeln, die noch weit unter den hier angegebenen Durchschnittspreisen
liegen.

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Zu 2. Riesige PV-Freiflächenanlage im Bau

Bisher ist im EEG die Größe für PV-Anlagen, die eine gesetzliche
Mindestvergütung erhalten, auf unter 100 kW (etwa 1000 qm) beschränkt.

Die Befürworter von Freiflächenanlagen setzen sich derzeit dafür ein, dass
diese Größenbegrenzung von PV-Anlagen im EEG aufgehoben wird.

Im Vorgriff auf eine solche erwartete Gesetzesänderung
baut die S.A.G. Solarstrom AG Freiburg bereits im
oberpfälzischen Neumark auf einer Freifläche von
42 Hektar ein riesiges Solarkraftwerk mit 10 MW.

Viele Befürworter der Freiflächenanlagen argumentieren etwa wie folgt:

Eigentlich würden sie viel lieber PV-Anlagen auf Dächern und an Fassaden
bauen, aber diese sind bei der heutigen Einspeisevergütung nicht
wirtschaftlich (selbst nicht unter Einbeziehung des 100.000 Dächerprogramm).

Die PV-Anlagenhersteller und -installateure setzen aus wirtschaftlichen
Gründen auf möglichst große PV-Anlagen, damit sie Mengenrabatte und
Rationalisierungseffekte ausnutzen können. Auf Dächern und an Fassaden gäbe
es so große Flächen leider nicht. Freiland-Anlagen hingegen könne man
beliebig groß bauen. Sie setzen sich deshalb (teilweise sogar gegen ihre
Überzeugung) aus wirtschaftlichen Zwängen für PV-Anlagen auf Freiflächen
ein, weil große Anlagen auf Freiflächen billiger seien und mit der
gegenwärtigen geringen Einspeisevergütung so gerade auskämen.

Das Problem liegt unseres Erachtens jedoch nicht in der ungenügenden Größe
der Dachanlagen, sondern in der zu geringen Vergütung für Dachanlagen.

Wir als Solarenergie-Förderverein lehnen Freiflächenanlagen ab und fordern
stattdessen den Bau von PV-Anlagen auf Dächern und an Fassaden - auch wenn
diese zur Zeit noch teurer sind. Unser Vorschlag lautet, man möge die
Einspeisevergütung für PV-Anlagen auf Dächern und an Fassaden so weit
anheben, dass der Betrieb dort wirtschaftlich wird (kostendeckende
Vergütung). Wenn dies erfolgt, besteht keine umweltpolitische Notwendigkeit
mehr, den Bau von Freiflächenanlagen auf Kosten der Stromverbraucher
wirtschaftlich zu gestalten. Hier ist der Gesetzgeber gefordert, eine
politische Entscheidung zwischen zentralen oder dezentralen PV-Anlagen zu
treffen.

Wir bitten um Unterstützung auch durch die Naturschutzverbände. Es darf
nicht sein, dass wieder einmal - wie in der Vergangenheit schon so häufig -
Umweltschutzinteressen gegenüber finanziellen Erwägungen zurückstehen müssen.

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Zu 3. Aufkleber bestellen

Bei ausreichendem Interesse wollen wir Aufkleber (für Laternenpfähle,
Fensterscheiben, Garagentore, usw.) anfertigen lassen mit folgendem Text:

Erneuerbare Energien
statt Krieg um Öl

Material: PE-Haftfolie, wetterfest. Schrift schwarz auf weißem Grund. Größe
wie Postkarte - der Länge nach geteilt (75 mm x 210 mm).
Als Preis sind 26,20 EUR plus Versandkosten für 100 Stück vorgesehen.
Mindestabnahme 100 Stück.
Wer hat Interesse? Wenn sich genügend Interessenten finden, geben wir die
Aufkleber in Auftrag und informieren Sie per Rundmail.


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Zu 4. Zuschüsse für PV bei den EWS

Nach einer Pressemitteilung der EWS Schönau vom 26.02.03 sind die
EWS bundesweit einer der Energieversorger mit der höchsten Produktion von
Photovoltaikstrom in ihrem Netzgebiet - nämlich ca. 40 Watt pro Einwohner
installierte PV-Leistung (der Bundesdurchschnitt liegt bei 2,5 Watt pro
Einwohner).
Zur Begründung für den Erfolg der EWS: Die Elektrizitätswerke Schönau geben
für in ihr Netz eingespeisten Solarstrom zusätzlich zu der vom EEG
vorgeschriebenen Mindestvergütung einen Zuschuss von 6 Cent/kWh, stellen den
Einspeisezähler kostenlos und sind bei der Installation zu vergünstigten
preislichen Bedingungen technisch behilflich.

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Zu 5. RWE »Energieflußbild« - Hochinteressant!!!


Von RWE (Telefon 0201-1223906) erhielten wir kostenlos das
Energieflussbild für Gesamtdeutschland aus dem Jahr 1995.

In übersichtlicher Darstellung sind vom Import oder von der
Bestandsentnahme oder der Gewinnung im Inland sämtliche
Energien vom Torf bis zum Atomstrom oder Erdöl, ihre
Umwandlung, ihre Nutzung in den verschiedenen Verbrauchssektoren
und ihre Verluste dargestellt sowie ihre Beträge genannt.

Dieses farbige Poster ist für jeden, der sich mit
Energiefragen befasst, ein Muss!

Bedauerlicherweise ist an keine Neuauflage und auch
an keine Fortsetzung gedacht.

Wir empfehlen Ihnen, sich ein Exemplar zusenden zu lassen,
solange der Vorrat reicht. Geben Sie an, ob Sie das
Exemplar entweder in Steinkohleeinheiten (SKE) oder lieber
in PetaJoule (PJ) haben wollen.

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Zu 6. Großbritannien setzt auf Kohlendioxidreduktion ohne Kernenergie

Das Ministerium für Handel und Industrie von Großbritannien hat ein "White
Paper» veröffentlicht mit dem Titel «Our Energy Future - Creating a Low
Carbon Economy". Das Papier beinhaltet eine Strategie zur Reduktion von
Kohlendioxid in den nächsten 50 Jahren um ca. 60 %, wobei als zentrale
Maßnahmen allein der Ausbau von Anlagen zur Nutzung Regenerativer Energie
und Energieeffizienzmaßnahmen vorgesehen sind. Die in anderen Ländern zur
Reduktion der Kohlendioxidemissionen häufig in die Dikussion gebrachte
Nutzung der Kernenergie wird in dem Weißbuch des britischen Ministeriums
sowohl aus ökonomischen Gründen als auch aufgrund immer noch ungelöster
Entsorgungsfragen hinsichtlich radioaktiv belasteter Abfälle derzeit
abgelehnt. Das Ministerium sieht dementsprechend keine neuen Kernkraftwerke
vor, schließt diese jedoch als Option nicht grundsätzlich für die Zukunft
aus. Der Anteil Regenerativer Energie soll zunächst bis zum Jahr 2010 auf 10
% erhöht und bis 2020 nochmals verdoppelt werden. Hierfür sollen sowohl
finanzielle Mittel bereitgestellt werden als auch bestehende Hindernisse auf
politischem Wege beseitigt werden. Das Ministerium bezeichnet den
Klimawandel in einem begleitenden Kommentar als reale Gefahr, die jedoch
auch eine Chance für Forschung und Industrie darstelle, mit neuen
Technologien und Produkten für Energieeffizienz und Regenerative Energien
eine Führungsrolle auf dem Weltmarkt zu erobern.

(Copyright: BOXER - Infodienst: Regenerative Energie)


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Zu 7. Österreich deckelt Solarstrom-Einspeisevergütung

Die im Ökostrom-Gesetz festgeschriebene Begrenzung auf bundesweite 15 MW
installierter Photovoltaik-Anlagenleistung wurde bereits am 14. Januar 2003
überschritten. (Zum Vergleich: In Deutschland sind ca 200 MW installiert und
es gibt einen Deckel für 1000 MW.) Das bedeutet in Österreich für die
nächsten zwei Jahre das »Aus« für den erhöhten Einspeisetarif dieser
umweltfreundliche Art der Stromproduktion. Erst für 2005 ist im derzeitigen
Ökostrom-Gesetz die Möglichkeit vorgesehen, den Deckel zu verändern.

Die vor Erreichen des Deckels vorgeschriebenen Preise betrugen
- Anlagen bis zu 20 kWpeak 60,00 Cent/kWh
- Anlagen größer als 20 kWpeak 47,00 Cent/kWh

Zu bedenken ist in diesem Zusammenhang, dass die Einstrahlungsbedingungen in
Oesterreich deutlich günstiger sind als in Deutschland.

PS In eigener Sache:

Neue Mitglieder erhöhen das politische Gewicht unseres
Vereins. Der Mitgliedsbeitrag beträgt jährl. 61,36 EUR.
(Ermäßigter Beitrag 23,01 EUR auch bei Mitgliedschaft
in mehreren Vereinen)


* Solarenergie-Förderverein * Bundesgeschäftsstelle *
* Herzogstraße 6 * D-52070 Aachen * zentrale@sfv.de *
* Tel. 0241-511616 * Fax 0241-535786 * http://www.sfv.de *
* Bankkonto: 100 541 5019 Pax Bank e.G. BLZ: 370 601 93 *


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