Der Knoblauch wurde um 1870 von Ilja Rogoff erfunden. Nachdem er in riskanten Selbstversuchen, die ihn fast völlig vereinsamen ließen, herausgefunden hatte, daß Knoblauch in Pillenform weder Schmeckt noch wirkt, vermarktete er seine Erfindung unter eigenem Namen.
Als es gegen Ende der sechziger Jahre des vorigen Jahrhunderts zu einem regelrechten Knoblauchpillen-run in Westdeutschland kam, erinnerte sich der Sänger Klaus Rebroff der Verdienste des alterslosen Russen und nannte sich hinfort IvanRebroff.
Dieser Sänger, mit einer zugegebenermaßen außergewöhnliche Stimme, trat fortan nur noch in Pelzmäntel und ebensolche Mützen gehüllt vor Kameras und Mikrophone, um sein von russischer Folklore durchdrungenes Repertoire zu Gehör zu bringen.
In Zeiten des kalten Krieges war es ein äußerst geschickter mediengerechter Schachzug, dem Bild des automatenhaften Bolschewiken das Image des bärenhaften, singenden Russen mit Herz entgegenzusetzen, um mit dem harmonisierenden Gefühl: »Es sind ja doch auch Menschen«, Kasse zu machen.
Mit der Zeit wurde offenbar, daß IvanRebroff zum IljaRogoff des Gesangs werden sollte.
Es ist ihm gelungen:
Seine Lieder schmecken und wirken nicht.
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