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Dr.NI schrieb am 18.5. 2001 um 00:47:05 Uhr über

Urkeimzellen

Empfehlungen der Deutschen Forschungsgemeinschaft

Berlin (ddp). Die Empfehlungen der Deutschen
Forschungsgemeinschaft (DFG) zur Ausweitung der
Forschung mit
embryonalen Stammzellen stoßen in Deutschland auf
unterschiedliche Reaktionen. Bundesforschungsministerin
Edelgard Bulmahn (SPD) sagte am Freitag, die DFG gehe «zu
weit und zu forsch» vor. Mit diesem Thema müsse sich
zunächst der vom Bundeskanzler einberufene Ethikrat
befassen. Das Zentralkomitee der deutschen Katholiken (ZdK)
bedauerte die Entscheidung der DFG «ganz außerordentlich».
Die Vorsitzende des Bundestagsausschusses für Forschung,
Ulrike Flach (FDP), sprach dagegen von einem erfreulichen
Kurswechsel in der DFG.

Die DFG hatte sich am Donnerstag für eine Ausweitung der
Embryonenforschung ausgesprochen, nachdem sie dies
bislang abgelehnt hatte. Um in Deutschland den Zugang zur
internationalen Forschung zu ermöglichen, schlägt die DFG
den Import von im Ausland hergestellten Stammzelllinien vor.
Zudem soll eine institutionelle internationale Zusammenarbeit
mit dem Ziel einer Standardisierung der Zelllinien entwickelt
werden. Erst wenn sich das auf diese Weise erworbene
Zellmaterial als nicht geeignet erweisen sollte, empfiehlt die
DFG dem Gesetzgeber die aktive Gewinnung embryonaler
Stammzellenlinien.
Dies verlangt eine entsprechende Änderung des
Embryonenschutzgesetzes.

Bulmahn sieht dagegen für Änderungen im
Embryonenschutzgesetz «im Moment keinen Bedarf». Sie
glaube nicht, dass die deutsche Forschung deswegen
gegenüber der Konkurrenz in den USA und England an Boden
verliere. Zugleich wertete Bulmahn die DFG-Stellungnahme als
Zeichen dafür, dass sich die Wissenschaft in Deutschland
ihrer moralischen und gesellschaftlichen Verantwortung
bewusst sei. Die eindeutige Ablehnung des Klonens von
Embryonen sei »in ihrer Klarheit zu
begrüßen« und entspreche einem breiten Konsens in der
Bevölkerung.

ZdK-Präsident Hans Joachim Meyer betonte, «hier wird eine
Grenze überschritten, die wir in keiner Weise für akzeptabel
halten». Der Sprecher der SPD-Fraktion in der
Enquete-Kommission «Recht und Ethik der modernen
Medizin», Wolfgang Wodarg, sagte zur Position der DFG,
diese sei weder wissenschaftlich noch ethisch zu
rechtfertigen. Die Entscheidung sei ein unzulässiger Versuch,
den Spielraum der Wissenschaft auszuweiten. Der im
Grundgesetz verankerte Schutz der Menschenwürde werde
erneut den Interessen der Forschung geopfert. Skeptisch zu
den DFG-Vorschlägen äußerte sich auch der Vorsitzende
der CDU/CSU-Arbeitsgruppe in der Kommission, Werner
Lensing.


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