Zirkum

Im Stadtinnern unterwegs zu den letzten noch unentdeckten Bezirken. Eigentlich auch, um den Zentral-Bahnhof zu besichtigen und ob das spätere Opernhaus schon zu erahnen ist. Oder im provisorischen Probensaal einem Chor zuhören. Auf einen Chor aus der »Schlacht um Zirkum« hätte ich Lust.
Hier ist ein vielleicht aufgegebenes Lokal, jedenfalls stehen Stühle auf einem überdachten, offenen Plateau, dort setze ich mich hin.
So still ist es, dass ich mein Herz klopfen höre.

Nach einer Weile vernehme ich ganz andere, ebenfalls pulsierende Geräusche. Das eine kenne ich gut: die Pumpe am Ende des Aquädukts. Tief unter der Zitadelle sind heiße Quellen, von dort wird Wasser zum Aquädukt hochgepumpt.
Das Aquädukt führt kaltes Wasser aus den fernen Bergen in die Stadt, umgekehrt wird vom Aquädukt aus die Stadt mit Warmwasser versorgt.

Und die Druckerei des Staatsanzeigers! Dort rattern Linotype-Maschinen Tag und Nacht.

Die Wasserpumpe, die Linotype-Maschinen und mein Herz - davon abgesehen ist alles ringsum still.