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Künschtler schrieb am 31.1. 2025 um 00:50:05 Uhr über

Fettecke

Noli, der Clown, saß auf einer verwitterten Bank im Park und streute mit einem breiten Grinsen Vogelfutter um sich. „Kommt, kleine Freunde!“, rief er und klatschte in die Hände. „Hier gibts die besten Leckerbissen!“ Die Vögel, verlockt von den bunten Körnern, flatterten näher und pickten aufgeregt.
Plötzlich huschte ein schnelles, pelziges Etwas in sein Blickfeld. Ein Eichhörnchen sprang auf die Bank und schnappte sich ein paar Körner. Noli lachte leise. „Warte mal, du bist nicht für dich selbst hier, oder? Das ist mein Futter!“
„Krrrk!“, machte das Eichhörnchen, als würde es widersprechen. In diesem Moment hörte er eine Stimme, die ihn aus seinen Gedanken riss.
Das ist mein Eichhörnchen!“
Noli drehte sich um und starrte ungläubig auf die sprechende Fettecke, die neben ihm auf der Bank klebte. Ihre runden Wangen waren rot und ein wenig glitschig, als hätte sie sich in einem Puddingbad gewälzt. „Was zur…?“
Ja, ich weiß, ich sehe aus wie ein missratener Pudding“, begann die Fettecke und zuckte mit den Schultern. „Ich arbeite im Datenschutzbüro. Langweilig, oder?“
Und du bist hier, um mir das zu sagen?“, fragte Noli, während er sich bemühte, die Fettecke nicht zu berühren.
Genau!“, rief sie begeistert. „Aber ich habe genug von den Akten und dem ganzen Papierkram. Ich will große Kunst machen!“
Kunst?“, wiederholte Noli, während er dem Eichhörnchen ein weiteres Stück Futter zuwarf. „Das klingt janaja, ein bisschen verrückt.“
Verrückt ist genau das, was ich brauche! Du bist ein Clown, du verstehst das. Du machst die Leute glücklich, während ich hier im Büro sitze und darauf warte, dass jemand mir einen Kaffee bringt.“
Noli seufzte und kratzte sich am Kopf. „Ich mache tatsächlich viel mehr als nur die Leute zum Lachen. Ich mache mich zum Affen für den Zirkumdirektor. Und das ist nicht so lustig, wie es klingt.“
Zirkum? Das klingt spannend!“, plapperte die Fettecke. „Warum kommst du nicht einfach ins Datenschutzbüro? Ich könnte deinen Job übernehmen!“
Du? Im Zirkum?“, Noli lachte. „Das wäre ein Anblick!“
Ich mache das! Glaub mir! Ich werde die größte Kunst präsentieren, die der Zirkum je gesehen hat!“
Das klingt nach einem Plan“, murmelte Noli und überlegte kurz. „Ich könnte wirklich etwas Abwechslung gebrauchen…“
Also, was sagst du? Ein Tausch? Du gehst ins Datenschutzbüro und ich in den Zirkum!“
Nachdem ein kurzer Moment des Zögerns verstrichen war, nickte Noli schließlich. „Gut, gesagt, getan!“
Ein paar Tage später fand sich Noli im Datenschutzbüro wieder. Der Raum war klein und stickig, voller grauer Aktenordner und des ständigen Geräuschs von Tastenanschlägen. „Langweilig…“, murmelte er und ließ sich in einen Bürostuhl fallen.
Du musst die Dokumente sortieren!“, rief eine Kollegin, die mit einer Brille auf der Nase über einen Bildschirm gebeugt war.
Dokumente?“, wiederholte Noli und sah sich um. „Ich könnte sie auch knüllen!“
Was? Nein!“, schrie die Kollegin entsetzt. Doch es war zu spät. Noli hatte bereits ein Papier in die Hand genommen und es zu einer perfekten Kugel geformt. „Krrrk!“, machte das Eichhörnchen in seinem Kopf.
Er warf die Kugel quer über den Raum. „Ziel geworfen!“
Die Kugel landete direkt im Kaffeebecher eines Kollegen, der gerade einen Schluck nahm. „Äh, was war das?!“
Noli kicherte und schnappte sich das nächste Dokument. Er knüllte es zusammen und warf es in Richtung des Kopierers. „Das ist viel lustiger!“
Bist du verrückt?“, schrie die Kollegin und versuchte, die Papiere vor ihm zu schützen.
Doch Noli hörte nicht auf. Er drückte die Kopiermaschine und beobachtete fasziniert, wie sie zu drucken begann. „Klick! Klack!“, machte der Kopierer, als würde er protestieren.
Das wird nicht gut enden, Noli!“, warnte die Kollegin, während sie versuchte, die ausgedruckten Seiten zu sammeln.
Oh, aber das ist erst der Anfang!“, rief Noli und drückte hastig die Taste für den Getränkeautomaten. Ein lautesPing!“ ertönte, und eine Flasche Limonade landete mit einem lauten Plumps auf dem Boden.
Das ist nicht dein Spielplatz!“, schrie die Kollegin. „Das ist ein Büro!“
Und ich bin ein Clown!“, rief Noli und lachte.
Aber die Zeit verging, und die Begeisterung ebbte schnell ab. Nach einer Weile saß Noli nur noch da und starrte auf den Bildschirm. „Langweilig…“, murmelte er wieder und überlegte, ob er die Fettecke anrufen sollte.
Er nahm sein Handy und wählte die Nummer des Zirkum. „Hallo, Zirkumdirektor? Ich bins, Noli!“
Noli! Wo bleibst du? Die Fettecke hat sich bei uns als Kunstwerk angemeldet!“
Kunstwerk? Was meinst du damit?“
Sie wollte auf Hottis reiten! Und dann ist sie einfach gegen das Zirkumzelt geknallt!“
Noli starrte auf sein Telefon. „Was?“
Ja! Du musst schnell kommen und den großen Fettfleck aus dem Zelt entfernen!“
Ich komme!“, rief Noli und machte sich auf den Weg.

Und die Moral von der Geschicht: Bleib wer du bist und versuche nicht jemand anderes zu sein, selbst wenn du eine Fettecke bist, denn sonst könnte es passieren, dass du als Fettfleck endest.


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