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mcnep schrieb am 5.4. 2004 um 18:19:03 Uhr über

Schwanengesang

Ich weiß nicht genau, warum der Schwanengesang so genannt wird; vielleicht gibt es eine alte Mär, nach der Schwäne vor ihrem Verscheiden plötzlich die Gabe des Singens verliehen bekommen, nachdem ihre Kommunikation zuvor doch eher durch ein unschönes und lautes Zischkrächzen, den Gänsen ähnlich, geprägt war. Oder Sterbende sehen nicht nur ein Licht, sondern fangen auch auf einmal an, 'Zogen einst fünf wilde Schwäne' oder eine ähnlich sentimentale Schnulze zu krächzen. Apropos: Ein mit uns bekannter katholischer Pfarrer, den ich weniger für seine ausgeprägte Marienverehrung als seine Virilität schätze, die sich unter anderem in einem Bartschatten äußert, der bereits fünf Minuten oder so nach der Rasur sichtbar wird, dieser Pfarrer also trat einmal mit der Bitte an uns heran, ihm drei Lieder auf eine Kassette zu überspielen, welche seine moribunde Mutter ihm in ein Mikrofon gesungen hatte, welches er ihr quasi auf dem Totenbett, jedenfalls im Pflegeheim - was wohl in den meisten Fällen dasselbe sein dürfte - vor die darrenden Lippen gehalten hatte. Neben besagtem Schwanenlied sang, so will ich es einmal nennen, die gute Frau noch 'In einem kühlen Grunde' und ein drittes, mir entfallenes Lied, und ich versichere hiermit an Eidesstatt, daß die Überspielung dieses Schwanengesangs für mich die bislang gänsehäutigste Erfahrung meines bisherigen Lebens war.


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