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Welt Online - Erstaunliche Parallelen zu Silvester vor 100 Jahren
So schreibt die »Frankfurter Zeitung« am 31. Dezember 1911,
die Alleinherrschaft der Großbanken zu verheerenden Entwicklungen geführt habe.
Statt für solide Einnahmen zu sorgen, werde immer häufiger auf Spekulation gesetzt, wodurch der deutsche Börsenverkehr »das einseitige Hausse-Geschäft und nur dieses begünstigt«.
Gerade in den Wechselstuben, abseits der staatlichen Aufsicht, blühe das Geschäft. Die Bankleitungen würden dieses jedoch nicht unterbinden, weil sie zu stark von ihm profitierten.
So klingt sie also, die Kritik am Investmentbanking anno 1911.
Die Zahl der Firmengründungen [ging] deutlich zurück, wodurch die Großunternehmen ihre Marktanteile ausbauen konnten.
So ging das Jahr 1911 für die Wirtschaft letztlich halbwegs versöhnlich zu Ende.
Welche Schrecken auf Land und Menschen schon in wenigen Jahren in Form des Weltkriegs zukommen sollten, ahnten da nur die wenigsten.
Die »Vossische Zeitung« empfiehlt ihren Lesern jedenfalls, dem neuen Jahr unbeschwert entgegen zu blicken.
Was war und sein könnte, müsse man vergessen am Tag des Jahreswechsels, schreibt sie, um anschließend »unbeschwert den frischen Anfang zu setzen, als ob noch alles zu gewinnen wäre«.
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Viele oder Wenige?
Vielheit oder Einheit?
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