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Lord of Sin schrieb am 11.1. 2000 um 23:01:21 Uhr über

Leben

Leben, das prozesshafte Sein des Organischen. In der Philosophie der Antike wurde der Begriff mit dem Vermögen der Selbstbewegung gleichgesetzt. Als treibende Kraft des Lebendigen galt die Seele, die sich in der Körperlichkeit des Belebten verwirklicht. Aristoteles differenzierte das Lebendige hierarchisch in vegetatives, sensitives und geistiges Leben: Dabei kommt das geistig-seelische Leben allein dem Menschen zu, das sensitive hingegen den Tieren; das Vegetative ist die Lebensform der Pflanzenwelt.
Für die Philosophie der Neuzeit sind zwei gegensätzliche Grundauffassungen kennzeichnend. Der Mechanismus ist durch die Auffassung bestimmt, das Leben ließe sich aus den Gesetzmäßigkeiten der materiellen Prozesse, die es allein bestimmten, vollständig erklären. Der Vitalismus hingegen vertritt die Position einer qualitativen Trennung zwischen Organischem und Anorganischem. Demnach ist die jedes Leben formende Kraft die Teleologie des Lebendigen. In der Lebensphilosophie -; etwa bei Henri Bergson und Wilhelm Dilthey - ist Leben sowohl die formende Kraft allen Seins als auch der hermeneutische Bezugspunkt für das Verständnis der Kultur (siehe Hermeneutik). Die Bestimmung des Lebensanfangs und -endes ist ein Kernproblem der medizinischen Ethik. Hier sind insbesondere die Fragen nach der Würde und dem Lebensrecht des ungeborenen Lebens sowie die Würde des Individuums hinsichtlich seines Todes von Interesse.



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