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da schreibt ThoR freundiches über die antike. naivling! heute noch regiert in den wohnung vieler deutscher familien - besonders in bayern - die peitsche. als kind war es für uns das natürlichste, wenn auch das gefürchteste, dass wir die peitsche bekamen. vater griff rasch zur klopfpeitsche, die im kinderzimmer gut sichtbar und gut greifbar an der wand hing. dann zog er uns die kleider vom körper. da zitterte man schon. dazu konnte vater gar nicht genug drohnungen ausstossen. mutter spornte ihn an: gut, weiter so, edi! dann musste man auf der couch die - wie man bei uns zu hause sagte - korrekte stellung einnehmen, bei der der hintern weit genug herausgetreckt, die haut aber nicht zu gespannt war, damit man keine blutigen striemen bekam. das wäre in der schule aufgefallen. enfach rote und blaue striemen waren an der tagesordnung, die hatte jeder. die lehrer besahen sich unsere malträtierten unterkörper im schwimmen mit wohlgefallen! vaetr schlug und schlug, kraftvoll - wie die mutter sagte - und so lange bis wir bitterlich weinten. einfaches schreien galt nicht. am ende musste man eine halbe stunde vor der wand stehen, die nackte hinterfront gegen den familientisch, die hände im nacken. man musste sich zusammennehmen und ruhig stehen, sonst gabs was extra. dann durfte man die peitsche küssen und zurück ins kinderzimmer bringen. dann durfte man wider in den kreis der famile - wie die eltern sagten. jetzt nur nichts tun, was den zorn anheizen konnte, sonst war man wider reif für eine auspeitschung. meist war man einmal in der woche dran. ich war aber sehr hitzig und manchmal wirklich ungezogen, so dass ich einmal an einem tag dreimal mit der klopfpeitsche bekam. das war schlimm. bloss meinen wir geschwister heute, es haben eigentlich gut getan. jedenfalls sind wir nie auf drogen abgefahren.
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