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Meine Methode der Selbstanalyse war es gewesen, sexuelle, erotische, pornographische Phantasien niederzuschreiben. Dabei habe ich mich einer Erzähltechnik bedient, die Arno Schmidt in seinem Essay »Berechnungen I« als »snapshots« oder »Fotoalbum« umreißt: bewußt wird davon abgesehen, eine Erzählung von Anfang bis Ende »rund« zu konstruieren. Diese meine Erzählungen fangen irgendwo in der imaginären Handlung an und enden auch wieder, ohne daß es einen förmlichen Schluß gibt. Diese Erzähltechnik entlastet nämlich von dem ansonsten empfundenen Zwang, eine sinnvolle, schlüssige Geschichte zu schreiben.
Parallel dazu habe ich einige psychoanalytische Klassiker gelesen: Freuds »Drei Abhandlungen zur Sexualtheorie«, Anna Freuds »Das Ich und die Abwehrmechanismen«, C.G. Jungs »Gedanken - Träume - Erinnerungen« sowie der berühmte »Archetypentext« aus »Bewußtes und Unbewußtes«.
Aus dieser Lektüre heraus entwickeln sich unmittelbar nach den Niederschriften Vermutungen über die Vergangenheit - und Fragen. Die Fragen haben sich als am sinnvollsten erwiesen. Vermutungen, Hypothesen, »Theorien« oder ähnliche Feststellungen engen viel zu sehr ein. Die Fragen dagegen sind offen.
Diese Phantasiegeschichten wurden dann auch im Kopf weitergesponnen, haben die nächsten Niederschriften beeinflußt. Einzelne Motive und Themen haben sich häufig wiederholt, andere verschwanden wieder, tauchten neu auf. Manches wurde über viele dutzend Seiten ungeheuer breit und ausführlich behandelt, manches nur kursorisch.
Spiralförmig nähert man sich auf diese Weise dem eigenen Unbewußten immer weiter an.
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