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Spiegel schrieb am 18.4. 2001 um 23:35:51 Uhr über

FormelEins

»Wir sind wieder da«

Mit dem ersten Formel-1-Sieg von Ralf Schumacher ist der
BMW-Williams-Rennstall zur dritten Macht in der Königsklasse
des Motorsports aufgestiegen.

Imola - Während Ralf Schumacher den Champagner in vollen Zügen
genoss, bahnte sich BMW-Motorsport-Direktor Gerhard Berger
mühsam einen Weg durch die Gratulanten. Selbst über das sonst so
ernste Gesicht von Teamchef Frank Williams huschte ein stolzes
Lächeln. Mit dem ersten Sieg im 21. Rennen nach dem
Formel-1-Comeback ist BMW in Imola gemeinsam mit Partner Williams
eindrucksvoll in die Phalanx der Top-Teams Ferrari und
McLaren-Mercedes eingedrungen. Selbst Ex-Weltmeister Niki Lauda
verneigte sich voller Respekt und zog anerkennend sein »Kapperl«.

»Wir sind zurück. Das war einfach sensationell«, sagte Berger. "Das
war der schönste Tag unseres Formel-1-Projektes", meinte auch sein
Direktions-Kollege Dr. Mario Theissen sichtlich bewegt. Und sogar
DaimlerChrysler-Vorstand Jürgen Hubbert zollte dem Rivalen aus
Bayern seine Hochachtung: "Das war eine phantastische Leistung. Ab
sofort gibt es einen Zweikampf zwischen Mercedes und BMW." Ferrari
nannte Hubbert bewusst nicht.

BMWs erster Sieg seit 1997

Für den bis dato letzten BMW-Triumph in der Formel 1 hatte
ausgerechnet Berger am 12. Oktober 1986 in Mexiko gesorgt. Für
BMW war es der insgeamt zehnte Sieg in der »Königsklasse«, für
Williams der 104. und zugleich der erste seit dem 28. September
1997, als der Kanadier Jacques Villeneuve in einem Williams-Renault
auf dem Nürburgring gewann. Für Ralf Schumacher war es der erste
Sieg im 70. Rennen.

Dabei hatte alles mit einer Panne angefangen. Als BMW im September
1997 das Formel-1-Comeback feierlich verkündete, wollte das
Weltmeister-Auto von 1983 nicht anspringen. Helfer mussten den
Brabham-BMW mit Nelson Piquet im Cockpit auf die Bühne schieben.
Darüber können die Bayern inzwischen gelassen schmunzeln, denn
nach dem Lehrjahr 2000 hat BMW-Williams beim Europa-Auftakt in
Imola gezeigt, dass man schon 2001 zu einem ernsthaften
Titelanwärter werden kann.

Bessere Bilanz als die Silberpfeile

Derlei Spekulationen weist Berger allerdings energisch von sich: "Wir
sind zwar unserem Zeitplan voraus, aber es ist noch ein langer Weg,
sich an der Spitze zu etablieren." Gleichwohl schickte der smarte
Österreicher, der bei 210 Grand-Prix-Starts zehn Siege feierte und
mit seiner Erfahrung für BMW unentbehrlich ist, eine Warnung an
McLaren-Mercedes und Ferrari hinterher: "Wenn wir Ralf Top-Material
geben, gewinnt er so viele Rennen wie Michael Schumacher. Das hat
er in Imola bewiesen."

BMW und Williams waren von Anfang an zum Erfolg verdammt. "So
lange wie Mercedes werden wir nicht auf unseren ersten Sieg warten
müssen", hatte der damalige BMW-Vorstandvorsitzende Bernd
Pieschetsrieder bei der Comeback-Ankündigung getönt - und damit
für Entsetzen im Projekt gesorgt. Doch er sollte Recht behalten: Die
»Silberpfeile« waren im 50. Rennen nach ihrem Comeback siegreich,
BMW schaffte es im 21. Versuch.


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