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Liamara schrieb am 26.2. 2000 um 23:34:07 Uhr über

Hirn

Da fällt mir diese wunderbare Geschichte aus dem Roman »Hannibal« von Thomas Harris ein. Ihr wisst schon, Hannibal Lecter? Aus »Schweigen der Lämmer«? Ich erzähle diese Geschichte immer sehr gerne, weil die Leute sich dann meistens ekeln und sich wundern, dass ich das Ganze lustig finde. Nun, »Hannibal« ist die Fortsetzung von »Schweigen der Lämmer«, und kurz gefasst geht es darum, dass Clarice Starling, die FBI-Agentin, die von Jodie Foster gespielt wurde, einer ziemlich absteigenden Karriere entgegensieht. Aber sie hat vielleicht noch eine Chance; denn Hannibal Lecter ist noch immer frei. Und er nimmt mit ihr Kontakt auf. Sie jagt ihn, aber sie ist nicht die Einzige, denn da ist auch noch eines seiner Opfer, das einst überlebt hat, aber zu einem hohen Preis: er ist an eine Eiserne Lunge gefesselt und ausserdem grässlich entstellt. Nun, lange Rede kurzer Sinn, Starling findet Hannibal, der von den Häschern besagten Ex-Opfers gefangengenommen wurde (auch schön: dieser Mann hatte sich gewünscht, Hannibal von seinen extra gezüchteten Menschenfressenden Schweinen zerfleischt zu sehen). Sie fliehen zusammen, und Hannibal setzt Starling unter Drogen. Er hat aber auch noch einen Kollegen von ihr gefangen, einen fiesen FBI-Typen, der Starling die Karriere neidet. Und jetzt komme ich endlich zu der Szene, von der ich eigentlich erzählen wollte, die aber ohne all diese Vorrede vielleicht nicht so gewirkt hätte.
Also, Starling ist unter Drogen, und dieser FBI-Mensch auch. Er ist jedenfalls so weit kaltgestellt, dass er schmerzunempfindlich ist und auch ein wenig - nun sagen wir, nicht ganz bei der Sache. Hannibal hat Starling zu einem Festessen eingeladen - das allein ist spannend, denn man erwartet natürlich mit ganz schöner Gänsehaut ein Menschenfresser-Mahl. Aber nein. Einer der Gänge soll Hirn sein. Kalbsbries zum Beispiel ist ja scheinbar eine Delikatesse. Hier gibt es aber etwas anderes. Hannibal sägt kurzerhand die Schädeldecke des FBI-Mannes auf, entnimmt ein ganz kleines bisschen Gehirn und brutzelt es in der Pfanne an. Lecker, lecker, denn Starling darf es essen. Da sie ja so benebelt ist, findet sie es wirklich gut, aber ein Teil von ihr bekommt dennoch mit, was los ist, denn als der betäubte FBI-Typ, der ganz und gar nicht weiss, was da oben in seinem Kopf abgeht - das Gehirn ist schmerzunempfindlich, und ansonsten ist er ja betäubt - eine Schimpfkanone gegen Starling loslässt, verlangt sie einen Nachschlag. Ich finde diese Szene einfach witzig, haarsträubend und eklig zugleich. Natürlich passt das Ende dieses Buches nicht wirklich zu Clarice Starling und vielleicht auch nicht zu Hannibal; für Jodie Foster war es jedenfalls angeblich der Grund, warum sie in der Verfilmung nicht mitmacht. Schade. Wird bestimmt ein toller Film ;)


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