Schimpfwort

Schimpfwörter sind die Wörter, die einem das Leben wenigstens etwas erträglicher gestalten. Man darf im Auto dem Sackgesicht, dass einem die Vorfahrt klaut, seinen Blinker vergisst oder einfach nur meint mit Tempo 180 rechts zu überholen wäre eine gute Idee, nicht mehr durch eindeutiges Gestekulieren deutlich machen, dass er - nun ja - ein Sackgesicht ist. Dabei könnte es ihm ja helfen. Es ist ja nur in seinem Sinne. Das Leben des Sackgesichtes - wir können es auch Arschloch, Affenarsch oder gehirnamputiertes Schwein nennen - könnte sich um einiges einfacher gestalten, wüßte es doch nur, dass es ein Sackgesicht ist. Das ist einem leider Verboten, für die Aufklärung des Mitmenschen über seine Natur unter Zuhilfenahme von eindeutigen Gesten droht eine empfindliche Geldstrafe. Es bleibt einem also nur die Möglichkeit im Auto alle Schimpfwörter und Flüche, die man im Laufe seines Lebens gelernt hat, lauthals auszubrüllen. Denn um dabei angeklagt zu werden, müßte das Gegenüber schon Lippenlesen können. Schwierig wird es nur, wenn man Cabrio fährt.