Unter westdeutschen Linken der 1980er Jahre war Afghanistan eines der größten Tabus: zwar mochte sich niemand aus vollem Herzen mit der dortigen Khalq/Parcham-Junta identifizieren, anders als die marxistischen Regimes in Kuba, Nicaragua, Angola oder Mosambik, die immerhin ohne massenhafte Anwesenheit sowjetischer Beschützer-Truppen funktionierten, haftete dem Regime Babrak Karmals so rein gar nichts glamourös Utopisches an. Andererseits war es jedoch für einen aufrechten BRD-Linken erst recht indiskutabel, für die Mujahedin Partei zu ergreifen, viel zu groß war die Gefahr, Beifall aus dem rechten Lager, von der Löwenthal-Dregger-Graf-Huyn-Fraktion der Union zu bekommen. Dabei hätte Ahmad Schah Massoud durchaus das Zeug zu einer Che Guevara-ähnlichen Guerilla-Popikone gehabt...
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