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Bob schrieb am 18.2. 2007 um 00:15:17 Uhr über

seelenlos

Seelenlos ist kein objektiver Befund, aber ein frösteln machendes Gefühl.
Der Blaster birst nur so von Sextexten. Womit ich niemandem etwas Neues mitteile. (Sextesten habe ich übrigens zuerst geschrieben.) Was zweifellos einem entsprechenden Bedarf entspricht und den befriedigt (? hm). Dass solche Sextexte (nicht nur im Blaster) fast alle seelenlos sind, liegt daran, scheint mir, dass die Seele nur mit dem lebendigen Körper zusammen existiert. (Das Christentum sieht das anders, mit der Einheit von Körper und Seele, doch es führt in die Irre.) Wird der Körper zum Handelsobjekt gemacht, wie Sextexte das naturgemäß tun, bringt die Seele sich erschreckt in Sicherheit. Zum Glück! Bei sexueller Gewalt geschieht dasselbe. Die Seele ist aber da, oder taucht langsam, vorsichtig wieder auf, wo ein atmendes Subjekt da ist, mit Haut und Haar, statt einer Feder oder Tastatur.
(Die Erzählung 'Unschuld' von Harold-Brodkey ist eine der wenigen Ausnahmen von dieser Regel in der neueren Literatur. Vielleicht deshalb, weil der Autor mit zwei Jahren für 350 Dollar verkauft und von seinem Adoptivvater zehn Jahre lang missbraucht wurde - er seine Seele also hatte retten lernen müssen. Er hätte mir gleichwohl nicht zugestimmt - er empfand sich selbst als seelenlos. Doch nicht deshalb machen viele seiner Texte frösteln, ganz im Gegenteil: frösteln macht, wie seine Seele sich gerettet hat.)


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