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Bushaltestelle Halskestraße, heute, ca 14h.
Diese ältere Dame an der Haltestelle schräg gegenüber, was mag sie gedacht haben?
Sie schaute nämlich herüber zu uns. Wir warteten dort auf den Bus, Abdal und ich.
Der Ort ist klein, sie kam mir bekannt vor, bestimmt kennt sie auch uns irgendwoher.
Man kennt mich als Inhaber vom Hotel »Eden«, und Liebhaber von Conni, der Dorfhure. Liebhaber, nicht Kunde.
Conni und mich verbindet auch, dass sowohl am Eingang von Connis Haus, als auch bei meinem Hotel derselbe Vorbau aus Metall und Glas zu finden ist.
Beim Hotel waren noch, bevor sie gestohlen wurden, links und rechts 2 chinesische Löwen.
Bei ihren Haus - da ist da ein etwas verwahrloster Vorgarten - steht eine Venus von Milo. Eine von diesen Venussen, wie sie jedes Garten-Center anbietet. Deswegen nennt man ihr Haus auch »die Villa«. (»Muss bald mal wieder in der Villa vorbeischauen«).
Diese alte Dame also, Haltestelle Halskestraße, Gegenrichtung, muss bemerkt haben, dass da drüben eine Auseinandersetzung stattfindet. Obwohl sich der Mann und der dicke Junge am Ende umarmen.
Da stellt sich doch der Junge in die Ecke des Wartehäuschens, zieht die Hose herab, zeigt kurz den nackten Po.
Etwas verlegen schaue ich um mich, sehe da drüben diese Dame.
Abdal hatte um »nochmal so wie am Sonntag« gebeten.
»Du hast doch gar nichts verbrochen! Und du willst schon wieder! Und verheilt ist bestimmt noch nicht alles!«
»Doch, schau her! Da ist nichts mehr!«
Tatsache, alles glatt und weiß, die roten Streifen alle weg.
»Lass uns gleich heute. Jetzt! Ich habe Zeit! Du hast doch auch Zeit! Bei dir im Hotel!«
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