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tootsie schrieb am 26.4. 2007 um 00:38:15 Uhr über

Lachesis

Ein dramatisches Gedicht von Tootsie und Ruecker42:



>>>>>>Cave! CAVE!! Gerade *diese* drei Damen(!) fuehren *stets* etwas im Schildenicht mal der Goetter Macht vermag sie in die Schranken zu weisen... Ach, ihr Moiren, erinnert ihr mich doch so manches mal an eitle Backfische, wenn ihr euer grausames Spiel zum Zeitvertaendeln mit den Sterblichen treibt ... und dennoch, war selbst ja schon euren Streichen erlegen und verging mich in Sehnsucht nach dem Schein Deines Antlitz und dem Aufblitzen Deiner Wade unter dem Chithon, Lachesis! Gewiss, man macht sich zum Narren, verfaellt man euch! Doch wisse, Atropos, dass auch meinereiner eine Schere besitzt und diese anzuwenden weiss ...
>>>>>>(grummelnd und kopfschuettelnd ab Richtung Serverraum ...)
>>>>>
>>>>>(Schaut wild umher)
>>>>>
>>>>>Gib mir 'ne Valium und ich mach fuer dich die Schere.
>>>>
>>>>(die Tuer des Serverraums fliegt auf nachdem Lachesis schon laengst woanders ist und voellig uebernaechtigt, mit wirren Haaren und einem Netzwerkkabel sowie einer kleinen Glasphiole (Admins little Helpers) in der Hand schaut ruecker42 auf den Flur)
>>>>
>>>>Es kann nicht sein, wie soll ich's fassen,
>>>>wie krieg die Pille ich jetzt schnell zu ihr?
>>>>Sprach sie mich an, wenn auch hoechst ruppig,
>>>>*Sie* war es, hier vor dieser Tuer.
>>>>
>>>>(Er reisst den kleinen Kunststoffdeckel von der Phiole und steckt das Ende des Netzwerkkabels in die Oeffnung, ruettelt kurz und senkt dann verzweifelt den Kopf)
>>>>
>>>>Das Netz der Netze, wem ist's nuetze,
>>>>wenns nicht mal fuer `nen Valiumtransfer taugt.
>>>>Der eitle Tand, den *die* geschaffen,
>>>>hat *mir* bisher nur Kraefte ausgelaugt.
>>>>
>>>>Es *darf* nicht sein, muss ich jetzt scheitern
>>>>(es haett' Methode, immerhin)
>>>>Toot Sie mich hier so haengen lassen,
>>>>so macht das alles keinen Sinn.
>>>>
>>>>Wie soll ich wissen wo sie hin ist,
>>>>'ne Primzahl wirds mir nicht verraten.
>>>>Es ist doch so, dass dies nur wieder,
>>>>ein Streich ist, um mir mehr zu schaden.
>>>>
>>>>(Er wirft die kleine Glasphiole in einem Ausbruch von Wut an den Tuerrahmen und die Tabletten rollen uber den Teppichboden und in den Rechnerraum...)
>>>>
>>>>Da, nimm es, Schicksal, und sieh selbst zu,
>>>>wie Du an Deine Drogen kommst.
>>>>ich moechte wetten dass es da wohl
>>>>nichts zu aendern gibt, umsonst
>>>>ist alles Hoffen auf Lachesens Graetsche,
>>>>Was bin ich fuer ein dummer Tor,
>>>>Und *dennoch*, wenn sie jetzt hier stuende,
>>>>ich *koennt nicht*, naehm' ich's mir auch vor.
>>>>
>>>>(Er laesst dir Tuer zum Serverraum zufallen und geht resigniert den nur vom Notlicht erleuchteten Gang herunter, dabei ab und zu in mueder Geste die Faust schuettelnd und tonlos »jeder fuer sich, Gott gegen alle« skandierend und so langsam das Bild verlassend, man hoert ihn noch was von »alles voellig biggisiert« oder so raunen ...)
>>>
>>>
>>>(Eine schwere Stahltür öffnet sich, im Zwielicht sehen wir eine weibliche Gestalt mit wirrem Haar und einer Flasche unbestimmten Inhalts in der Hand. Lachesis taumelt, sinkt an der Wand nieder, neben der Tür zum Severraum. Der Spot geht an. Wir sehen Lachesis; der Chithon ist über ihre alabasterweißen Schenkel gerutscht, eine Brustwarze wird entblößt. Sie fährt sich durch das Haar. Minutenlang Stille. Endlich führt sie die Flasche zum Mund. Trinkgeräusche, gieriges Stöhnen.)
>>>
>>>
>>>Satt habe ich's; gründlich satt habe ich's!
>>>
>>>(Sie trinkt.)
>>>
>>>Den, den ich will, kriege ich nicht; den, den ich kriegen kann, will ich nicht!
>>>
>>>(Sie trinkt.)
>>>
>>>Wie trübe ein endloses Dasein! Sinnerfüllt zwar, doch ohne Hoffnung... Die Zuteilerin bin ich, doch ungeöffnet gehe ich durch das kalte All.
>>>
>>>(Sie holt aus der Tiefe ihres Umhanges einen Faden.)
>>>
>>>Den, den wir auserwählt, bekommen wir nicht zum Gespielen! In Schweigen, in kaltes Schweigen hüllt sich der Barde, dessen Lieder auch mein Herz, MEIN unsterbliches Herz zittern lassen! Schweigen, kälter als die dunkelsten Schächte der Ewigkeit, Schweigen nur!
>>>
>>>(Lachesis trinkt erneut. Sie rührt ihren Arm; wir sehen blutige Striemen.)
>>>
>>>
>>>Unsterblich bin ich , doch ach! Wie elend ist die Ewigkeit ohne... ohne...
>>>
>>>(Lachesis erhebt sich taumelnd; sie leert die Flasche in einem Zug.)
>>>
>>>Wie elend ist diese Leere, diese endlose...
>>>
>>>(Lachesis schleudert die geleerte Flasche in den Korridor; die Notbeleuchtung flackert.)
>>>
>>>... LEERE!!!
>>>
>>>(Die Notbeleuchtung fällt aus; wir hören, wie ein weicher Körper auf den Boden fällt. Dann Stille. Ein schwaches Licht von rechts, wir sehen Lachesis' geöffnete Schenkel. Aus der Dunkelheit erklingt das kalte Lachen eines psychotischen Kindes.)
>>>
>>>Fiese Kinderstimme aus dem Off:
>>>
>>>Günstig ist die Gelegenheit! Günstig für Götter und gemeine Sterbliche!
>>>
>>>(Im Dunkel erglänzt eine chirurgische Schere.)
>>>
>>>Was mag nun werden, Schwester? Was mag nun werden aus dir? Törichtes Ding!
>>>
>>>(Ein weißer Handschuh aus der Dunkelheit greift nach dem Faden, den Lachesis hervorgewühlt und im Suff auf die Bühne geschmissen hat.)
>>>
>>>Der Auserwählte! Der höfliche Barde..!
>>>
>>>(Irres Kichern; Stille dann).
>>
>>Szenenwechsel. In dem fahlem Licht entfernter Strassenlaternen,
>>das von aussen durch blinde Fensterscheiben eindringt erkennt man
>>ein fast leeres Zimmer, in einer Ecke lieblos hingeworfene
>>Kleidung auf einem Haufen, einen Tisch, einen Stuhl. In einer
>>anderen Ecke liegt ruecker42, eingerollt in eine Decke, auf dem Boden,
>>um ihn herum liegen ein mobiles Fernsprechgeraet, eine Brille, ein paar
>>Buecher und sein Kopf ruht auf einem sehr grossen gruenen Folianten ...
>>Man hoert aus der Wohnung ueber diesem Zimmer laute Musik (anscheinend Napalm Death)
>>und das Klirren von umfallenden Flaschen, in der Wohnung
>>nebenan scheint ebenfalls eine Party im Gange zu sein, es ertoent
>>»Can't get you out of my head« von K.Minogue in hoher Lautstaerke.
>>Ruecker42s Koerper zuckt konvulsivisch, als dieser Song einsetzt...


>>*Argh* – muess es denn diese Weise sein?
>>Ich koennt' wahrhaftig mich vergessen.
>>Dies elende »nah nah nah nah nah«
>>da bin ich gar nicht drauf versessen.
>>Zumal jetzt hier um diese Uhrzeit,
>>die Typen sind gar ruecksichtlos
>>und haben ueberhaupt kein Einsehen,
>>ach dieses Elend, es ist gross.
>>
>>Er zieht die Decke ueber den Kopf und versucht, weiterzuschlafen, als
>>das neben der Decke liegende Handy ein schrilles Pfeifen von sich
>>gibt. Schlagartig richtet er sich auf und tastet nach der Brille und
>>dem Telephon ... Er stiert, da er die Brille nicht findet, aus kurzsichtigen
>>und mueden Augen auf das Display...
>>
>>Verdammtdie Firma ist komplett im Dunklen,
>>die stehen ohne Notlicht da -
>>Das ist ja wieder mal ganz praechtig
>>und deucht mich reichlich sonderbar.
>>
>>Er taumelt, nachdem er endlich seine Brille gefunden und aufgesetzt
>>hat, in Richtung des Tisches, schaltet auf seinem unsicheren Weg eine
>>auf dem Boden stehende Nachtischlampe an und laesst sich dann in den
>>Stuhl fallen. Fahrig klappt er ein Notebook auf und beginnt, auf der
>>Tastatur herumzuhaemmern. Er murmelt dabei unvernehmliches, nur die Worte
>>»Kostenstelle« und »Scheiss-Sparerei« sind irgendwie vernehmbar....
>>
>>Das ist doch alles reichlich komisch,
>>das Licht ist aus und dennoch seh' ich
>>dass da ein Schein in jenem Flur
>>umherirrt, ganz so wie ein Irrlicht?
>>Die Kamera verarscht mich nur...
>>Tand, wie so vieles andre auch schon,
>>nix Ueberwachunskamera,
>>das Ding hier ist doch voellig wertlos und es
>>scheint, als ob ...
>>
>>Er stutzt – und starrt gebannt auf den Bildschirm des Notebooks,
>>wo recht deutlich eine Schere und ein weißer Handschuh mit einem
>>gueldnen Faden zu sehen sindLinks unten am Bildrand ragt ein
>>nackter Fuss ins Bilder ist wie gebannt ob dieses Anblicks
>>
>>(heiser fluesternd)
>>... bei der ...bei der Pythia von Pillnitzwas ist *dies* ?
>>Es ist gar furchtbar, grausam, hier bei mir und doch bin ich nicht
>>da... beschissene virtuelle Welt, wie eingreifen, wenn rohe Kraefte
>>sinnlos walten?
>>
>>Er springt auf, stolpert ueber den umstuerzenden Stuhl, faengt sich gerade
>>noch und stuerzt aus dem Raum... Man hoert eine Tuere schlagen und
>>dann lautes Gelaechter im Treppenhaus vor der Wohnung, kurz darauf kommt
>>ruecker42 wieder in das Zimmer gestuerzt und greift sich Hemd und Hose aus
>>dem Kleiderhaufen um seinen Weg mit unbekanntem Ziel wieder aufzunehmen...
>>
>>
>>
>
>(In der Dunelheit quietscht eine Tür. Schritte so dann. Ein mildes Licht erglänzt, das von einer Spindel ausgeht. Klotho benutzt die Spindel wie eine Taschenlampe und nähert sich Lachesis. In der anderen Hand trägt sie einen Wischeimer aus Plastik. Sie legt die Spindel auf den Boden. Klotho ist nur als Schattenriss zu sehen. Nachdenklich und langsam schüttelt sie den Kopf. Sie stellt den Eimer neben Lachesis auf den Boden, beugt sich über die herum Liegende und streicht ihr zärtlich die Haare aus der Stirn.
>
>Ach Schwester, Schwester...
>Welche Sorgen, welche Nöte, welche Schmerzen quälen dich?
>
>Nimmst du wieder harte Drogen, schmeißt du wieder Pillen ein?
>
>Warum ritzt du, warum schlitzt du, sag warum! Bekenne dich!
>
>(Schnarchen vom Boden)
>
>Zu besoffen, zu verbimmelt, mußt du dauernd Scheiße bau'n?
>
>Und Atropos, die Bekloppte ist schon wieder abgehaun!
>
>Aus der Klinik für Bekloppte ist die Irre jüngst entflohn!
>
>Oh ich krieg dich, oh, ich schnapp dich, Mensch, das hatten wir doch schon!
>
>Wieder mal ist sie geflüchtet, so hat der Pfleger es berichtet!
>
>Gaga wie ne Scheißhausratte wie ich ja befürchtet hatte... das Weib ist irre wie noch nie! Die will meucheln, die will stechen mit der Schere aus der... aus der... ERGOTHERAPIE!!!
>
>(Klotho versetzt Lachesis einen Tritt. Dumpfes Maulen vom Boden; dann wieder Schnarchen. Klotho wendet sich dem Publikum zu.)
>
>Spinnen soll hier eigentlich nur eine. Und das bin ich!
>
>(Sie nimmt ihre Spindel wieder in die Hand, schaut suchend umher und geht nach links ab.)



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