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Die 'persönlichen' Botschaften herausfinden
1.Aufschreiben:
Träume und dazugehörige Gefühlseindrücke sind flüchtig. Auch wenn sie erinnert werden, habe sie
das Bestreben, schnell wieder zu verschwinden (ganz oder teilweise vergessen zu werden,
zumindest Einzelheiten). Deshalb ist es wichtig, sofort nach dem Aufwachen das, was an
Erinnerungen aus dem Schlaf mitgebracht wird (Traumteile, Empfindungen, Gefühle, Gedanken)
handlungsgenau und ‘in der Gegenwart’ formuliert aufzuschreiben. Gegenwart beschreibt: Es
passiert jetzt und unmittelbar. Genau das entspricht dem Traum.
2.Assoziationen:
Nach dem Notieren des Traumes, ist es gut, das Ganze für 5 - 10 Minuten nachklingen zu lassen.
Also nichts ‘absichtlich’ zu tun oder zu denken und das, was in dieser Zeit an Gedanken oder
Worten aufsteigt, so wie es eben kommt, aufzuschreiben (einzelne Stichworte).
3.Dem Traum ein gutes Ende geben:
Der nicht unterbrochene, innere Traum hat immer ein gutes Ende, verbunden mit einem guten
Gefühl. Der unterbrochene und teilweise erinnerte Traum hat das meistens nicht.
Abgesehen von der Botschaft, die so vermittelt werden soll, hängt nun der Traum als solcher
unvollendet in der Luft. Von großer Wichtigkeit ist es deshalb, zunächst dem Traum das ihm
zustehende gute Ende zu geben. Das geschieht, indem er im Wachzustand in Form einer kleinen
Geschichte eine Fortsetzung mit einem guten Schluss bekommt. Damit kann der Traum wieder
dorthin zurückkehren, wo er eigentlich hingehört, nämlich ins Unbewusste bzw. in das
Vergessenwerden. Er muss dann nicht mehr belastend in der wachen Gegenwart herumgeistern.
Ein Traum kennt keine äußeren und mit der Realität vergleichbaren Beschränkungen. Im Gegenteil,
für ihn gilt, ähnlich wie für das Märchen: "Alles ist möglich und alles ist erlaubt - nichts ist
unmöglich!" Gleiches gilt natürlich auch für die Traumfortsetzung. - Auch die Traumfortsetzung soll
in der Gegenwart formuliert und aufgeschrieben werden.
Am Ende müssen Erleichterung und ein gutes Gefühl spürbar sein.
4.Bausteine der Botschaft:
Nun geht es ans Eingemachte.
Mit dem wieder gewonnen guten Grundgefühl kann nun der Traumtext (soweit notwendig auch
zusammen mit den Assoziationen) nochmals langsam gelesen werden. Während des Lesens nun die
Wort, die spürbar als besonders wichtig ins Auge springen, markieren. Insgesamt etwa 10 Worte.
5.Bedeutungen der Bausteine im einzelnen:
Nun jedes einzelne Wort nacheinander herausgreifen und dazu kurz (in jeweils wenigen Sätzen)
aufschreiben, welche ‘persönliche’ Bedeutung das momentan hat. Auch, welche Vorstellungen
(Bilder) und Hoffnungen sich damit verbinden.
6.Fragen nach dem persönlichen Gesamtzusammenhang
in der jetzigen Lebenssituation:
Alle ausgewählten Worte mit ihren gefundenen, eigenen Bedeutungen nun nacheinander langsam
lesen. Dann sich selbst die Frage stellen:
"Worauf weist mich das im Moment besonders hin?
Welche Chancen (und Aufträge) bieten sich mir da zur eigenen Veränderung und
Weiter-Entwicklung an?"
Sollten sich diese Fragen nicht schnell und eindeutig beantworten lassen, dann die vorher
ausgewählten Worte mit ihren Texten nochmals lesen und dabei ‘die’ Worte markieren, die
‘jetzt’ spürbar ins Auge stechen. Wiederum ca. 10 Stück. Mit Nr. 5 fortfahren. -
Sollte das Ergebnis immer noch nicht klar und eindeutig sein, dieses Verfahren wiederholen.
Im Prinzip so oft, bis die Fragen eindeutig, ehrlich und innerlich überzeugend beantwortet
werden können.
In der Regel ist das nach dem ersten, spätestens nach dem dritten Mal der Fall.
7.Folgerungen (notwendige Veränderungen bzw. persönliche Verbesserungen):
Damit müsste der Inhalt der Traumbotschaft klar sein:
"Ich sollte ......, damit ich mich immer wohler fühle, alleine, mit dem Partner und mit anderen
zusammen."
Die Frage ist nun: »Will ich das für mich ?«
Die Antwort hat immer Licht- und Schatten-Seiten. Veränderungen, auch wenn es um
Verbesserungen geht, sind meist anstrengend. Sie verlangen entsprechende Konsequenzen
im eigenen Alltag.
Wenn ‘NEIN’:
Welche Veränderungen und damit Anstrengungen erspare ich mir (Vorteile / Nutzen) ?
Auf was muss ich dann verzichten (Nachteile / Verlust) ?
Wenn ‘JA’:
Was gewinne ich damit (Vorteile / Nutzen) ?
Auf was muss ich dann verzichten, und sei es auch nur ein Teil meiner bisherigen
Gewohnheiten (Nachteile / Verlust) ?
Welche Möglichkeiten der Verwirklichung bieten sich an?
Für welchen Weg entscheide ich mich?
Was soll mein nächster (mir möglicher) Schritt in diese Richtung sein?
Wann genau will ich damit anfangen?
Lohnt es sich? Wenn die eigene Entscheidung stimmt, müsste jetzt ein eindeutiges ‘JA’ in
Verbindung mit einem guten Gefühl kommen.
Traumrest nur ungutes Gefühl
Eine Besonderheit ist es, wenn nach dem Aufwachen kein Traumrest, sondern nur ein ungutes Gefühl
wahrnehmbar ist. Dann beginnt die Bearbeitung mit der genauen Beschreibung (Nr. 1) dieses Gefühls,
fährt fort mit den Assoziationen (Nr. 2), die in diesem Fall besonders wichtig sind, geht weiter mit einer
dazu frei erfundenen kleinen Geschichte (ca. 1/2 - 1 Seite), die dann mit Freude und einem guten Gefühl
endet, und fährt dann mit Nr. 4 ff. fort.
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