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Erstes Rendezvous
Vor der Tür. Die Musik drinnen dröhnt laut heraus. Gestalten huschen durch mein Blickfeld, sehr unvertraut, sehr bunt, seltsam beweglich – Tänzer. Meine Füße kleben auf dem mit Streifen alter Schuhwichse verzierten Linoleum. Mein Rock scheint im Licht der flackernden Stroboskope zu verschwinden. Schwitze ich?.
Warum kommt er nicht heraus?
Ich werde angerempelt, trete eilig, brav beiseite, den Mutigen gehört die Nacht. Paare über Paare. Glücklich? Ich spüre noch seine Hand auf meinem Rücken, den harten Widerstand seiner so überraschend flachen Brust, als ich mir Mut nahm und mich gegen ihn lehnte.
Eine mögliche Wiederholung?
Bin ich auch schön genug?
Warum ist er nicht da?
Zu viele Menschen, mit privatem Geheimwissen ausgestattet, der Fähigkeit, durch die Gänge zu laufen, als gehörten sie ihnen. Ich würde mich verirren, oder nur irgendwo verkriechen, träumen, ein bißchen Feuchtigkeit in den Augenwinkeln, etwas armselige Sehnsucht, die sich schnell herunter schlucken läßt.
Warum hat er nichts gesagt?
Ich schiebe mich hinein, als die Lampen dunkler werden, die Musik langsamer, die Aufmerksamkeit der Tänzer ist absorbiert. Auch in den Ecken sitzen sie und erkunden ihre Körper. Neugierde? Angst? Gier? Ich schaue nicht hin. Meine Beine schimmern im violetten Licht, jeder kann es sehen, ich zucke zurück. Auf der Tanzfläche die Gewinner, eng aneinander geklammert, Inseln neu entdeckter Geborgenheit.
Warum sieht er mich nicht?
Ich drehe mich um, zielstrebig zurück durch die hallenden Flure, das Stakkato meiner eiligen Schritte, ich höre meine Mutter tadeln, 'Wie sieht das aus, Kind!'. Wie soll es aussehen? Eben wie ich, auf dem panischen Weg zurück in die vertrauten, weichen Arme meiner einsamen Tapferkeit.
Warum war er nicht zu mir gekommen?
Warum sehne ich mich nicht mehr nach ihm?
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