Todesfall

Es war drei Uhr morgens. Gillian fuhr erschrocken auf, als sie unten in der Küche ein lautes Poltern hörte. Was war das? War da etwa jemand im Haus? Sie lauschte angestrengt, aber es war nichts mehr zu hören. Wahrscheinlich hatte sie sich getäuscht. Gerade als sie sich wieder hinlegen wollte, hörte sie es wieder. Diesmal war es lauter als vorhin, so als ob es näher gekommen wäre. Furcht kroch in ihr hoch und sie bekam eine Gänsehaut. Irgendjemand war im Haus. Etwa ein Einbrecher auf der Suche nach Wertgegenständen? Oder war es ein... Sie schluckte als sie an diese Möglichkeit dachte. Es konnte auch ein Mörder in ihrem Haus sein. Panisch knipste sie ihre Nachttischlampe an und tastete nach irgendetwas, dass sie zu ihrer Verteidigung benutzen konnte. Das einzige was sie fand war der schwere Roman, den sie gerade las. Aber der würde als Waffe bestimmt nicht viel ausrichten. Was sollte sie bloß tun? Da hörte sie wieder etwas. Es klang wie Schritte, die die Treppe hinaufkamen. Ihr Herz raste schnell und sie glaubte fast es würde ihr aus der Brust springen, so schnell war es. Was tun? Hastig sprang sie aus dem Bett und rannte zu ihrem Fenster. Sie riss die Tür ihres Balkons auf und starrte nach draußen. Eiskalte Luft schlug ihr entgegen und sie konnte die Autobahn in der Ferne hören. Es ging ungefähr fünf Meter in die Tiefe. Verdammt sie würde sich den Hals brechen, wenn sie sprang. Und was hatte sie davon? Nichts! Also wenn ihr jetzt nicht bald eine Möglichkeit kam wie sie entkommen konnte, dann würde sie entweder ermordet werden oder sie sprang und starb an einem sauberem Genickbruch. Und sie hatte eigentlich überhaupt nicht vor schon zu sterben. Die Schritte, die sie gehört hatte erklangen wieder. Mit weit aufgerissenen Augen drehte sie sich um und starrte wie gelähmt die Tür an. Tapp...tapp...tapp. Dann war es still. Unheimlich still. Sie meinte ihr Herzschlag würde alles übertönen, so laut rauschte ihr das Blut in den Ohren. Die Person musste sich jetzt direkt vor ihrer Schlafzimmertür befinden. Ein Schrei des Entsetzens kroch in ihr auf, als sie sah wie der Knauf der Tür sich bewegte. Dann schwang die Tür auf. Ganz langsam. Und zum Vorschein kam...