|
Samstagnachmittag, 15:47 Uhr, 7 Grad, Regen, draussen, 28 Grad, im Reisebüro. Es ist wieder einmal einer dieser traurigen, nasskalten Tage, an dem es eigentlich gar nicht lohnt auch nur einen Schritt vor die Tür zu machen. Doch für mein Anliegen schon. Die gesamte Stadt ist menschenleer, bis auf das Reisebüro natürlich. Dort drängeln sich die menschen in der Schlange eng anneinander. Die Schlange geht, trotz beachtlicher Größe des Reisebüros fast bis zum Ausgang. Und ich bin mittendrin. Ostern steht vor der Tür und es ist klar das die Leute geradezu aus dem eiskalten Deutschland fliehen. Die Schlange geht nur sehr langsam voran. Kein Wunder, da angesichtst des schlechten Wetters und der vielen Arbeit sogar die Frauen vom Reisebüro, die einen sonst immer so freundlich anlächeln, nicht mehr als ein müdes, gezwungenes Lächeln zustande bringen. Durch die vielen Leute ist die Luft im Raum total verbraucht. Die Hallogenstrahler an der Decke heizen den Raum unglaublich auf. Auch die Einrichtung deprimiert einen: Weiße Wände, weiße Decke, kaum Dekoration und ein steriler grauer Teppich. Das Warten wird immer mehr zur Qual. Nach einer dreiviertelstunde bin ich endlich dran.
Die sonst so nette Dame mit einer aufgezwungenen Fröhlichkeit in der Stimme:
»Guten Tag, wie kann ich ihnen helfen?«
»Ein Ticket nach Spanien, möglichst schnell bitte!«
»Wohin denn bitte?« Sie klang leicht gereizt.
»Egal, Hauptsache Sonne!«
»Ich hätte momentan bitte Sevilla im Angebot.«
»Jaja, wunderbar.«
Nach einigen weiteren Formalitäten hatte ich die Sache endlich hinter mir. Erschöpft ging ich raus und holte erstmal tief Luft. Seit diesem Tage buche ich Flüge nur noch über das Internet. Ich habe mir geschworen nie wieder ein Reisebüro zu betretrn.
|
