„Was soll denn das ? Was hat er nur ? Warum diese blöden Krämpfe und Windungen ? Verhängnisvoll sind diese Fragen vor allem deshalb, weil ich natürlich damit rechnen muß, daß der Leser irgendwann einmal das Buch enttäuscht weglegt und lieber ins Kino, zum Kartenspielen ound Kickern geht oder zu sonst einem der zahllosen Amüsements unserer heutigen Zeit. Diese Gefahr kann ich nicht ausschließen, ich muß mich ihr tapfer stellen, selbst wenn ich dabei mehr als einen Leser verliere. Also noch einmal, es gibt da eine ganze Anzahl von schwierigen Problemen, die sich mir bei der Niederschrift des folgenden Buches in den Weg stellen. Ja darst du denn dieses Buch überhaupt schreiben, so frage ich mich immer wieder und stecke mir aufgeregt eine Zigarette an, ja ist das denn überhaupt möglich ? Dafür gibt es mehrere Gründe. Ich muß hier nämlich vorausschicken, daß es sich bei den seltsamen Ereignissen der letzten sieben Tage im Kern um eine Liebesaffaire gehandelt hat, eine Sache, die man zwar bei der anschließenden Überstürzung der gesamten Vorkommnisse leicht vergessen könnte, und oft war es ja wirklich scheinbar keine Liebesafaire mehr, sondern nur noch der reinste Saustall und ein mächtiges Affentheater. Aber usprünglich war es ganz sich einmal eine Liebesgeschichte, zumindest von einer Seite her, aber auch da bin ich mir nicht mehr so sicher. Was bilden sich doch die Menschen heute alles so ein und setzen es sich hartnäckig in den Kopf !“
Eckehard Henscheid: „Die Vollidioten“; Frankfurt a.M., zweitausendeins, 50. Auflage, 1987, S. 8.
„Die Vollidioten“ ist der 1. Band der „Trilogie des laufenden Schwachsinns“. Die Titel der weiteren Bände lauten: „Die Maitresse des Bischofs“ und „Geht in Ordnung – - ja genau – -sowieso !“ zweitausendeins
Die mir vorliegende 50. Auflage enthält zudem einen Band mit Kommentierungen und Erläuterungen zu allen III Bänden.
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