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prediger schrieb am 29.12. 2006 um 11:37:25 Uhr über

Freier

Freya (aisl. Freyja Herrin) ist der Name der nordgermanischen Göttin der Fruchtbarkeit. Sie gilt als nächstbedeutende Göttin des nordischen Pantheons nach Frigg, mit der sie in neuzeitlichen Rezeptionen oft gleichgesetzt oder verwechselt wird. Sie ähnelt der Venus des römischen Götterhimmels.

Inhaltsverzeichnis [Verbergen]
1 Namensformen
2 Stellung, Attribute
3 Entwicklung
4 Quellen
5 Kultorte
6 Literatur
7 Weblinks



Namensformen [Bearbeiten]Aus der Skalden-Dichtung sind einige Beschreibungen bekannt, die als Freya-Kenningar aufgefasst werden. Dies sind Mardöll, Menglada, Hörn, Gefn, Sýr und Vanadís. Aufgrund ihres Beinamens Gefn, wird sie (eher spekulativ) auch mit der Göttin Gefjon in Zusammenhang gebracht.

Die südgermanische Frija (althochdeutsch Friia, Frea) bezieht sich auf die Asengöttin Frigg.


Stellung, Attribute [Bearbeiten]Freya gehört zu den Vanen, einem der beiden Göttergeschlechter der nordischen Mythologie. Ihr Bruder ist Frey (aisl. Freyr), ihr Vater der Meergott Njörðr, als Mutter wird Skadi, Tochter des Riesen Thiassi genannt. Ihr Gatte ist der Gott Od (aisl. Óðr). Sie hatte die Töchter Hnoss und Gersimi (beide Namen bedeutenKostbarkeit“).Freya gilt als die »herrlichste aller Asen«.

Sie gilt als schöne Göttin der Fruchtbarkeit und des Frühlings, des Glücks und der Liebe, sowie als Lehrerin des Zaubers SEIDR, einer Liebesmagie.

Sie besitzt ein von Zwergen geschmiedetes Halsband Brisingamen, einen von Katzen gezogenen Wagen und ein Falkengewand, mit dem man wie ein Falke durch die Lüfte gleiten kann. Nach dem Gesicht Hyndluljóð reitet sie auch auf dem Eber Hilisvini. Auch in der Gylfaginning tritt Freya auf. Danach weint sie goldene Tränen, als Oðr fortfährt. Nach der Grímnismál heißt ihr Hof Fólkvangr. Ihr Saal heißt Sessrúmnir. Die Hälfte der Gefallenen kommen zu ihr, die andere Hälfte zu Odin. Nach der Ynglinga saga Snorris lehrte sie die Asen den Zauber.

Der Wochentag Freitag ist ihr zugeordnet.


Entwicklung [Bearbeiten]Da es keine südgermanische (z. B. deutsche, englische) Überlieferungen zu Freya gibt, wird angenommen, dass sie eine wikingerzeitliche Loslösung der Aspekte Liebe, Liebesmagie und Promiskuität der Göttin Frigg ist. Dazu sind in der Edda und dem Gylfaginning folgende Episoden beschrieben: Der Halsschmuck der Freya, der Brisingenschmuck, den hatten die Zwerge Alfrigg, Dvalin, Berling und Grervier (Gerr) gefertigt, der Preis des Erwerbs war, daß die Göttin vier aufeinander folgende Nächte mit jeweils einem der Zwerge verbrachte - zum Unbillen Odins, der Freya zur Strafe zwang, unter den Menschen einen Krieg anzuzetteln. Eine weitere Berichterstattung besagte, dass Loki beim von Ägir ausgerichtetetn Trinkgelage alle Anweseden beschimpft, er der Freya vorwirft, sie habe mit allen Asen und Alben im Saal Liebschaften gehabt. Hinzu zu fügen bleibt, dass Loki in seiner Liebe zu Freya schmachtete, da sie die seine nicht erwiderte. Die literarischen Ausgestaltung Freyas während der isländischen Renaissance des 13.-14. Jh.s haben die heidnische Gestalt der Göttin allerdings überwuchert. In der Neuzeit hat sie die Göttin Frigg in der isländischen Aufarbeitung des Heidentums vollkommen verdrängt. Freya selbst erscheint in diesem (einer Illumination in einer Papierhandschrift des 17. Jh.s) allerdings nur noch als biedere Familienmutter.

Die der Freya geschuldete Ehrerbietung ging auf die Damenwelt über, denn von ihr hat der Ehrenname den Ursprung, dass man vornehme Weiber - Frauen (freyjur)nennt.


Quellen [Bearbeiten]Besonders bekannte Quellen über Freya sind zwei Gedichte der Lieder-Edda. In der Lokasenna (»Schmähreden des Loki«) wirft ihr der Gott Loki vor, es mit so ziemlich jedem Gott und jeder mythologischen Gestalt getrieben zu haben. In der Þrymskviða (»Das Lied von Thrym«) erlebt sie einen Wutausbruch, als die Forderung des Riesen Thrym (aisl. Þrymr) verlautet, ihn heiraten zu sollen, um den Hammer Thors von den Riesen auszulösen, der wichtig für den Fortbestand der Göttererwelt ist. Auch in der Gylfaginning und im Grímnismál tritt Freya auf.


Kultorte [Bearbeiten]Dänische wie schwedische Ortsnamen gehen auf die Göttin zurück. So ist z.B. Fröjel auf Gotland ein wikingerzeitlicher Hafen und Kultplatz der Freya (schwed. Fröja), an dem noch eine Fornborg und ein Labyrinth (nord. Trojeborg) auf die alte Funktion des Ortes verweisen, der auch Thingplatz war. Auf Lolland Dänemark sind Frejlev, in Jütland Frøslev solche Orte. Der Freitag hat seinen Namen ebenfalls von der Göttin.


Literatur [Bearbeiten]Eyvind Fjeld Halvorsen: Freya. In: Kulturhistorisk leksikon for nordisk middelalder. Bd. 4 Sp. 617-618. Kopenhagen 1959.
Polomé, E. C.: »Freyja«. In: Reallexikon der Germanischen Altertumskunde Bd. 9.
Rudolf Simek: Religion und Mythologie der Germanen, S. 157-159. ISBN 3-8062-1821-8
Jacob Grimm: Deutsche Mythologie K. W. Schütz- Verlag, Coburg. ISBN 3-87725-133-1 (Überarbeiteter Reprint der Originalausgabe von 1943 nach dem Exempar des Verlagsarchives)



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