»Die weibliche Ruthe gehet der männlichen Ruthe an Empfindlichkeit weit vor, besonders bei denen, welche selten der Wollust frönen oder eine Begierde danach haben. Deswegen haben etliche Anatomisten diesen Theil der Weiber oestrum veneris, oder die größte Empfindlichkeit der Voluptät genennet, auch denselben Ort die größte Süßigkeit der Liebe betitelt: (denn man hat etliche Weiber gesehen, welche, wenn man diesen Ort chatoulliert, den Samen auf das geschwindeste von sich gelassen.) Denn dieses ist der Ort, welcher die unverständigen, und der Geilheit ergebenen Weiber auf eine mehr als viehische Art angereizet untereinander mißbrauchen sollen, indem sie ihn stark reiben, und daher Confrictrices, Reibende genennet werden, (nicht aber, wenn sie diese Ruthe einer der anderen in die Wasserlefzen oder auch in die Höhle der Schaam stecken, wie manche davor gehalten haben, denn das Korpus der Wasserlefzen ist dazu gar nicht eingerichtet, und kann auch wegen seiner weichen Substanz durch Reiben oder Anstoß gar keinen Kützel erwecken.)«
Samuel A. Tissot: Erzeugung der Menschen und Heimlichkeiten der Frauenzimmer (1774), Tl. III, S. 30–31
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