Bei einem Besuch im Leipziger Gewandhaus, noch zu DDR-Zeiten anlässlich der Leipziger Messe, wurden drei Stücke gegeben. Vorneweg eine kleine Mozart-Synphonie, hintendrein irgendwas Beet-höfliches mit Klavier. Beides sehr schön, anmutig, erhebend. Und mittendrinn das Grauen: irgendsoeine Kompostition eines »Nationalpreisträgers« Prof. Dr. sc. Dr. h.c. mult. Klotzekuchen, der irgendwelche Fabeln von Aesop real sozialistisch verwertbaren Gehalts, etwas mit Ameise und Grille und so, verzwölftont hatte - eine Kakophonie sondersgleichen, sollte ja progressiv sein, nichwa ? So ein Sandwich war dann wohl »Kulturpolitik«. Mit Mozart lockt man die Leute rein, mit Beethoven motiviert man sie zum sitzenbleiben, und zwischendrinn erfolgt der akustische Mißbrauch wehrloser Konzertbesucher.
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