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sportplatzt schrieb am 18.9. 2003 um 23:39:51 Uhr über

organlose

Professor Challenger, der die Erde mit seiner Schmerzmaschine zum Schreien brachte, wie es bei Conan Doyle beschrieben wird, hielt einen Vortrag, nachdem er, einem äffischen Einfall nachgebend, verschiedene geologische und biologische Fachbücher miteinander vermengt hatte. Er erklärte, daß die Erde - die Deterritorialisierte, die Eiszeitliche, das Riesenmolekül - ein organloser Körper ist. Dieser organlose Körper wird von unbeständigen und umgeformten Materien durchquert, von Strömungen in alle Richtungen, von freien Intensitäten oder nomadisierenden Singularitäten, von verrückten oder transitorischen Partikeln. Aber das war im Moment nicht das Problem. Denn auf der Erde entstand gleichzeitig ein wichtiges und unvermeidliches Phänomen, das unter manchen Aspekten sehr nützlich, unter vielen anderen aber bedauerlich war: die Stratifizierung. Strata sind Schi(-hten, Güi-tel. Sie kommen dadurch zustande, daß sie Materien formieren, daß sie Intensitäten in Resonanz- und Redundanzsysteme einschließen oder Singularitäten in ihnen fixieren, daß sie auf dem Körper der Erde mehr oder weniger große Moleküle bilden und diese Moleküle zu molaren Formationen zusammenschließen. Schichten fangen etwas ein, sie sind so etwas wie »schwarze Löcher« oder Okklusionen, die danach streben, alles zu erfassen, was in ihrer Reichweite liegt.' Sie wirken durch Codierung und Territorialisierung auf die Erde ein, und sie operieren mit Code und Territorialität gleichzeitig. Die Strata sind Gottesurteile, die allgemeine Schichtbildung ist das vollständige System des Gottesurteils (die Erde jedoch, oder der organlose Körper, entzieht sich dem Urteil immer wieder, sie flieht und löst Schichten auf, decodiert und deterritorialisiert sich).
Challenger zitierte einen Satz, von dem er behauptete, er habe ihn in einem geologischen Fachbuch gefunden, und den man auswendig lernen müsse, weil man ihn erst später verstehen könne: »Eine Stratifizierungsfläche ist eine kompaktere Konsistenzebene zwischen zwei SchichtenDiese Schichten sind die Strata selbst. Sie treten mindestens zu zweit auf, wobei die eine als Substi-atum der anderen dient. Die Oberfläche der Stratifizierung ist ein maschinelles Gefüge, das sich von den Strata unterscheidet. Das Gefüge liegt zwischen zwei Schichten, zwischen zwei Strata. Eine Seite hat es also den Strata zugewendet (in diesem Sinne ist es ein Intersti-atum), aber die andere Seite hat es etwas anderem zugewendet, nämlich dem organlosen Kör-


1. Roland Omn@, Lunii,ei-s et ses m@tamoi-phoses, Paris 1973, S. 164: »Ein Stem, der sich so weit aufgelöst hat, daß er unter den kritischen Punkt gefallen ist, wird zu dem, was man ein schwarzes Loch nennt (ein eingeschlossener Stern). Dieser Ausdruck bedeutet, daß nichts, was in die Richtung eines solchen Objektes geschickt wird, jemals zurückkommt. Es ist also vollkommen schwarz, weil es kein Licht aussendet oder reflektiert

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per oder der Konsistenzebene (in diesem Sinne ist es ei tum). Tatsächlich bildet der organlose Körper selber die ebene, die kompakt wird oder sich auf dem Niveau de verdickt.
Gott ist ein Hummei, oder eine Doppelzange, ein Schichten treten nicht nur mindestens zu zweit auf, jede auch auf andere Weise doppelt (hat selber mehrere Tatsächlich enthält jede Schicht Phänomene, die konstitu doppelte Gliederung sind. Zweimal gliedern, zweimal arti A und BA. Das heißt aber nicht, daß die Schichten sprech Sprache gehören. Die doppelte Gliederung ist so variab nicht von einem allgemeinen Modell ausgehen können, von einem relativ einfachen Fall. Die erste Gliederung sondert aus den instabilen Partikel-Strömen molekulare molekulare, metastabile Einheiten (Substanzen) aus, den statistische Ordnung von Verbindungen und Reihenfolge zuschreibt. Die zweite Gliederung bewirkt den Aufbau kompakten und funktionalen Strukturen (Formen) und bild ren Zusammensetzungen, in denen diese Strukturen zugl siert werden Substanzen). In einer geologischen Schicht Gliederung also die »Ablagerung«, die Einheiten von Sedimenten nach einer statistischen Ordnung aufschichtet: eine Tertiärfonnation mit aufeinanderfolgenden Schichte stein und Schiefer. Die zweite Gliederung ist die "Faltun stabile funktionale Struktur schafft und den Übergang von zu sedimentären Felsen bewirkt.
Es ist klar, daß die Unterscheidung zwischen den beide gen nicht auf einer Zuordnung der einen zu Substanzen ei Formen andererseits beruht. Substanzen sind nichts geformte Materien. Formen beinhalten einen Code und zur Codierung und Decodierung. Substanzen als gefo beziehen sich auf Territorialitäten, auf Stufen der Territ und Deterritorialisierung. Aber es gibt für jede Gliederun Territorialität, und jede von ihnen bringt eigene Form und stanz mit sich. Zunächst können wir nur sagen, daß jede einen entsprechenden Typus von Segmentarität oder Man hat: der eine Typus ist elastisch, eher molekular und bloß andere ist fester, molar und organisiert. Obwohl es auch i Gliederung nicht an systematischen Interaktionen fehlt, en allem in der zweiten Phänomene, die zur Übercodier nämlich Zentrierung, Vereinheitlichung, Totalisierung, Hierarchisierung und endgültige Forrnierung. Beide stellen binäre Beziehungen zwischen ihren eigenen Seg Aber zwischen den Segmenten der einen und denen der



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