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Freno d'Emergenza schrieb am 27.6. 2015 um 22:02:27 Uhr über

Regionalpatriotismus

In Südthüringen verhält es sich zunächst so, daß man die Unterfranken nicht leiden kann, und die Erfurter (womit alle nördlich des Thüringer Waldes gemeint sind) auch nicht. Die Rhöner sind für die Meininger Barbaren, die Meininger für die Rhöner Weicheier. Die aus dem Grabfeld bleiben am liebsten unter sich, und die aus dem Hildburghäuser Land halten alle anderen für bescheuert. Ganz besonders spinnefeind sind sich die aus Meiningen und die aus Schmalkalden. Weil Schmalkalden früher hessisch war und Meiningen ein selbstständiges Herzogtum. Ganz besonders aggressiv sind sie untereinander geworden, seit sie die Gebietsreform in einem gemeinsamen Landkreis gezwungen hat. Die aus Suhl, die kann keiner leiden, weil Suhl früher die Bezirkshauptstadt war und die den Zucker in den Arsch geblasen bekommen haben. Die aus Suhl dagegen halten alle anderen für primitiv. Hier lebt und kämpft jedes Dörflein gegen seine Nachbarn, und das setzt sich bis in die Wohngebiete fort - fast jeder hier hat mit seinem Nachbarn »kein so gutes Verhältnis«. Sich-auf's-Maul-schlagen ist hier eine ganz normale Form gesellschaftlichen Umgangs. Und ganz schlimm wird es, wenn es um die Ausländer geht: Türken, Russen, Wessis und Neger.


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