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Hardy schrieb am 14.2. 2003 um 21:01:01 Uhr über

Sonntagsei

Morgens, meistens am Sonntagmorgen, esse ich ein weich gekochtes Ei. Manche Eieresser »köpfen« ihre Eier ja. Ich hatte das auch einmal versucht. Danach lief mir der Eidotter über meinen Pullover.
Und nun ist wieder so ein Sonntagmorgen, an dem ich mein Sonntagsei vor mir habe.
Ich schaue es schief von der Seite an - etwas mitleidig angesichts des ihm bevorstehenden Schicksals. Dann nehme ich es in die rechte Hand, lasse es sachte in die linke Hand fallen. Ich bin mir absolut unschlüssig. Armes Ding!
Und dieses gnadenvolle und absout irrationale Mitleid lässt mich aufstehen, zur Tür raus gehen und bei meiner Nachbarin gegenüber klingeln. Etwas misstrauisch nimmt sie das Ei, während sie meine Gefühlsduseleien anhört - von wegen: das arme Ei, ich könnte es nicht übers Herz bringen, ihm etwas anzutun, ja es gar zu zerstören, wo es doch so einen weichen Kern hat. Natürlich gebe ich ihr das Ei erst als sie mir verspricht,es mit der ihm gebührenden Würde zu behandeln. Mit einem Lächeln bedankt sie sich dann doch und geht kofschüttelnd in ihre Wohnung zurück.
Was ist bloß mit mir? Ich hatte mich so auf mein Frühstücksei gefreut. Und nun verschenke ich es, weil ich ein übersensibler Pazifist bin?
Nächsten Sonntag werde ich mich nicht wieder mit den Nachrichten im Radio wecken lassen!


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