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Die sehr frühe BESCHÄFTIGUNG mit Versuchsanordnungen in Lehrbüchern der Chemie, ich stellte Silberspiegel her, da arbeitet man mit Substanzen die man besser nicht einatmet, verschluckt oder berührt, will sagen, da müssen alle gerätschaften am Platz liegen, da muß die Spüle sauber und frei sein, ein Eimer Wasser immer am Herd stehen, oder schnell greifbar, zwei saubere Handtücher zum Abdecken von blutenden Wunden solange bis das Verbandzeug zurechtgeschnitten ist, will sagen, eine gute Vorbereitung, eine mise en place, alle gemüse sauber geschnitten und gewürfelt vor dem Braten, alle Arbeitsflächen sauber vor dem Braten, Kein Geschirr das noch zu spülen wäre in der Küche vor dem Braten, eine gute Arbeitsvorbereitung ist wichtig und bedeutet im besten Falle daß man den gesamten Arbeitsgang in einem Zuge erledigen kann ohne noch einmal vom Platz zu müssen, also Braten soße machen vom Bräter in den kleinen Topf zum Weiter schmoren, Bräter reinigen, Spüle und herd sauber und trocken wischen. Die Versuchsanordnung die in der Chemie peinlich nötig ist schon um schwere Unfälle zu vermeiden hat mir in der Küche sehr geholfen.
Da ich ein experimentierfreudiger Mensch bin ändere ich die Versuchsanordnung bei sich wiederholenden Vorgängen gerne. Früher tat ich das in zu großem Umfang was zu keinen Ergebnissen führte. Seitdem beschränke ich mich auf ganz kleine Veränderungen. Erst wenn ganz kleine Veränderungen eine bemerkbare Veränderung des ergebnisses bewirken ist diese Veränderung relevant und kann näher untersucht werden. Auf diese Weise bin ich zum Beispiel bei meinen Pasteten und Einmachgerichten zu größter Einfachheit zurückgekehrt, ausgegangen war ich von viel Raffinesse und viele kleine kostbare Zutaten, aber oft ist das nicht nötig und sogar unnütz, also verfälscht vieles an geschmack. Ein Gulasch braucht nur Bug und Zwiebel und paprika und PILZE oder auch Tomate und Pfeffer und Salz. Und das Öl zum Braten. Sonst muß da nix rein. Und dann lesen Sie mal was auf den Konserven alles steht wenn sie welche kaufen. Wenn ich mal nicht mehr selbst meine Speisen, also, dann, das ist alles was ich kann und habe. Diese Kunst. Das Geklimper, das kann ich auch lassen.
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