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Und schon wieder Buchgeld!
Wer Geldguthaben zur Geldmenge zählt, gleichgültig ob kurz oder langfristig angelegt und damit Übertragungen, oder vielleicht besser gesagt Umbuchungen nicht als körperlosen Umlauf von Geld sieht, wird das Wesen des Geldes wohl nie begreifen. Für den ist dann auch längerfristig angelegtes Geld gehortetes Geld, während in Wirklichkeit nur zurückgehaltenes Bargeld gehortet ist und er stellt sich vor, daß die Sparer andere zwingen, sich das fehlende Geld wo anders gegen Zinsen auszuleihen, weil sie es irgendwie blockieren. Dabei sind es gerade die durch Konsumverzicht ersparten Gelder, welche verliehen werden können und niemand wird gezwungen sie sich auszuleihen.
Wenn es aber jemand tut (außer bei unsinnigen Konsumkrediten) wird er es nur dann tun wenn er mit Hilfe des geliehenen Geldes mehr und zwar wesentlich mehr erwirtschaften kann, als das geliehene Geld ihm Zinsen kostet. Er ist, wie gesagt, nicht dazu gezwungen und er wird es sicherlich nicht tun, wenn Deflation und Absatzstörungen lohnende Geschäfte oder Anlagen nicht mehr ermöglichen. In dem Fall wird er auch seinen Besitz nicht »monetisieren«. Er wird ihn nur dann riskieren, wenn er die absolute Sicherheit hat, daß er mit dem geliehenen Geld große Gewinne machen kann. Daß er sich dabei täuschen kann, ist eine andere Sache.
Es ist auch eine andere Sache, daß durch Zins und Zinseszins und Selbstalimentation die Guthaben wie große Löcher wirken in welche mehr und mehr Geld verschwindet und nur wieder auf den Markt kommt, wenn hohe Zinsen es herauslocken. Nun kann aber die Umlaufsicherung verhindern, daß diese Konten durch Zins und Zinseszins weiter wachsen und die Leute müssen entweder ihr Geld dort anlegen, wo es noch Zinsen trägt oder andere Methoden entwickeln wie sie Erspartes über die Zeit hinwegretten.. Das kann auch ohne weiteres dadurch sein, indem sie ihr Geld mit geringen oder auch ohne Zinsen weiterleihen. Wenn dieses Geld Freigeld ist, welches seine Kaufkraft behält, ist das auch keine unzumutbare Sache und besonders deshalb nicht, weil der Arbeitsertrag, der die Ersparnisse speist durch den Wegfall der Zinsen sich mindestens verdoppelt hat.
(Dazu sei noch ausdrücklich wiederholt: Freigeld, welches seine Kaufkraft behält. Geld, welches durch Inflation seinen Wert verliert ist nicht Freigeld, selbst wenn diese Inflation nur 3 oder 5% ausmachen würde. Genau so wenig ist es Freigeld, wenn dieses Geld durch Deflation mehr wert wird und sei es auch nur 1% im Jahr.)
Nur eines gibt es dann nicht mehr. Die Vermögen können nicht mehr ohne Arbeit durch Zins und Zinseszins wachsen. Sie können es ja auch heute nur, wenn irgend jemand anderer die Arbeit tut und diese Zinsen zahlt.
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