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Ich kann lieben. Das ist nicht selbstverständlich. Ich empfinde das Gefühl von Liebe unabhängig von anwesenden Personen. Es ist ein Verbundensein mit diesen Personen, ein Einigsein in den Grundfragen, das Wissen, das sie, wie im Western, und seien sie mein größter Feind, in dem Moment wo mich die tödliche Kugel trifft, herbeieilen würden und meinen Kopf in den Armen wiegen würden und mir zu verstehen gäben, alles ist gut, nichts steht zwischen uns, du gehst nun heim, Manitu wird Dir gleich begegnen. Es ist so schön und so schrecklich gleichzeitig Sie zu denken, wie sie passen könnte und welch Verlust es wäre sie nicht zu kennen. Und wie feige sich einfach davonzustehlen, hat sie nicht gesagt, das auch sie mich liebt. Wir werden das doch irgendwie schaffen einander auszuhalten. Mit Gewinn oder ohne, das kann ich jetzt nicht diskutieren, im Grunde ist alles ein Nullsummenspiel, wer weiss wem wir begegnen ohneeinander und wer weiss wie schön es werden kann miteinander, beides ist doch vom Vorleben völlig getrennt, es ist doch ein Eintritt in ein ganz anderes Leben, Lieben ist doch ein anderes Leben als Alleinesein, lieben ist doch, gemeinsam sein. Täusche ich mich da. Der Abstand zum nächsten Menschen ist nur eine Mauer, eine Wand. Ich höre ab und zu ein Husten hindurch.
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