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Eine Vorortstraße von Erkelenz, Ende Juni, kurz nach 18.30. Nieselregen hat eingesetzt. Ein Betrunkener mit einer Schnapsflasche in der Hand taumelt auf eine Bushaltestelle zu. Der Betrunkene ist Höflich. Die Ankündigung seines Energieversorgers, den Strom abzustellen, hat er für die Mitteilung über die Verleihung des Literaturnobelpreises an sich selbst für sein Erstlingswerk »Eiter unter der Haut« gehalten. Vergeblich hat er versucht, Stockholm mit den Berliner Nahverkehrsbetrieben zu erreichen, und ist schließlich frustriert in Erkelenz ausgestiegen. An der Bushaltestelle erwartet ihn ein Chemiker. Der Chemiker heißt Schmidt. Er träumt von Oralsex mit einem künstlichen Darmausgang, und durchsucht den Mülleimer nach Babituraten. In seinem Rucksack befinden sich bereits 12 halb ausgerauchte joints. Er versteht nicht, warum man ihm den Führerschein verweigert. Der junge Mann, der hinter ihm die Bürgersteige hochkurbelt, ist der typische Junge von nebenan. Er ist seit 2 Jahren jeden Tag glücklich. Bürgersteige hochkurbeln macht ihm nichts aus, und besser als das Falten von Kotzbeuteln für die Lufthansa ist es allemal. In dem Sushi-Imbiss an der Ecke steht Baumhaus, und versucht, sich auf japanisch verständlich zu machen. Der türkische Inhaber des Imbiß holt daraufhin sein elektrisches Taschenmesser. Auf dem Zebrastreifen liegt Die Leiche in einer kurzen speckigen Lederhose und befriedigt sich selbst. Eine übergewichtige Frau mit Kurzhaarfrisur wird auf einer Sänfte vorbeigetragen. In einem Fenster des ersten Stocks lehnt mcnep und gähnt. Wieder neigt sich ein totlangweiliger Tag in Erkelenz seinem Ende zu.
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