|
Also dann, wieder Pflegeheim für ihn.
Sie hingegen fühlt sich jugendlich und ißt Cremetorte, obwohl sie neue Herzklappen und »ein paar« Bypässe braucht. Aber das macht ja nichts. Es ist ja alles wieder im Lot und kann so weitergehen wie bisher.
Daß sie der Verwandtschaft den letzten Nerv raubt, bemerkt sie natürlich nicht. Sie, die große Unnachahmliche. Ihr Stolz ist nicht zu brechen, ihr Durchsetzungsvermögen beneidenswert. Daß sie nicht auf Granit beißt, verdankt sie allerdings vielen sehr traurigen Umständen, aufgrund derer man beschlossen hat, sie das restliche Leben lang zu schonen.
Und dieses Geschontwerden nutzt sie gnadenlos aus, versteht es als Freibrief. Empfindet es als völlig normal, andere herumzukommandieren und abzukanzeln wie es ihr gerade in den Sinn kommt.
Daß ihr nun mehr und mehr taktische Brillanz und strategisches Geschick abhanden kommen, macht die Sache nicht besser. Ich möchte, ehrlich gesagt, nicht den Tag erleben, an dem sie von ihrem sagenhaften Gedächtnis im Stich gelassen wird.
|
