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Reichssozialhygieniker schrieb am 12.5. 2025 um 11:33:36 Uhr über

Elementarteilchenphysiker

Stellen wir uns also Genosse Dr. Dimitri Spektronov vor, einen Mann mit einem Bart, der so buschig ist wie die sibirische Tundra im Frühlingnur dass dieser Bart eher nach verbranntem Ozon und einer leichten Note von Tschernobyl riecht. Dimitri liebt seinen Job. Nein, er vergöttert ihn. Jeden Morgen, wenn die Sonne (sofern sie sich in der Moskauer Smogglocke blicken lässt) ihre ersten blassen Strahlen wirft, eilt Dimitri in sein Labor. Dort, inmitten von surrenden Apparaten und Kabeln, die wie verwirrte Würmer auf dem Boden liegen, steht sein geliebtes Teilchenbeschleuniger-Ungetüm.

Für Dimitri ist ein Atom kein friedlicher Mikrokosmos, sondern eher eine Pinata – und er hat den Stock. Mit diabolischem Grinsen feuert er Protonen, Neutronen und wer weiß was noch alles auf die armen Atome. Und seine wahre Freude? Wenn es »Pengmacht undherrlich anzusehen! – unbekleidete und ohne Unterleib daherfliegende Elementarteilchen in alle Richtungen sausen. »Ach, die nackte Wahrheit der Materie!«, murmelt er dann selig, während er sich verstohlen ein Wodka-Pflaster auf die Stirn klebt.

Seine Vergangenheit istnun ja… »interessant«. Gerüchte flüstern von dunklen Nächten in abgeschirmten Laboren, von Experimenten mit einem Element, das so rotglühend und gefährlich ist, dass selbst die Glühwürmchen in seiner Datscha einen Sicherheitsabstand einhalten: Plutonium. Die »Experimentalphysik« ist für Dimitri irgendwie nur ein eleganterer, weniger anrüchiger Vorwand, seine innige Liebe zur Kernenergie auszuleben. Er sieht in jedem zerfetzten Atom die glorreiche Zukunft der Menschheiteine Zukunft, die natürlich von reichlich Kernkraftwerken befeuert wird.

Im Hintergrund dieses atomaren Freudentaumels agiert ein Schattenkollektiv anderer Genossen. Während Dimitri also seine subatomaren Striptease-Shows genießt, verladen diese diskreten Herren Fässer mit dem »Abfall« seiner wissenschaftlichen ErgüsseAtommüll, versteht sichin einen Zug. Und dieser Zug, der eine überraschende Ähnlichkeit mit einer rollenden Matrjoschka-Puppe aufweist, nimmt eine abenteuerliche Route: von Gronau in Preußen aus, heimlich, versteckt unter Ladungen von angeblich hochwertigem Sauerkraut und garantiert nicht-radioaktiven Babuschkas. Ziel dieser nächtlichen Exkursionen sind Länder, die entweder sehr weit weg sind, sehr korrupt oder beides. »Nachhaltige Entsorgung im globalen Maßstab!«, flüstert einer der Genossen, während er einen weiteren Aufkleber »Atomkraft? Ja, bitteauf ein leckendes Fass klebt.

So lebt und forscht Genosse Dr. Spektronov, ein fröhlicher Zerstörer im Dienste der Wissenschaft (und des Militärs, aber pssst!), während seine Hintermänner dafür sorgen, dass die Nebenprodukte seiner nuklearen Leidenschaft auf abenteuerlichen Wegen in die Ferne gelangen. Und der Zug von Gronau? Nun, der schnauft fröhlich weiter, beladen mit den Überresten zerschossener Atome und der stillen Hoffnung, dass niemand genauer nachsieht, was sich unter dem Sauerkraut wirklich verbirgt.


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