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Mann schrieb am 19.9. 2015 um 13:25:52 Uhr über

Laufhose

Erwähnenswerth ist auch noch der zeitgenössische Pesther slavische Pfarrer Joseph Podhradszky (auch hie und da Podhracky), einer der energischesten Verfechter des Protestantismus in Ungarn. Derselbe stammt aus einer protestantischen Edelmannsfamilie in Ungarn, und auch sein Vater Johann P., der in Wittenberg studirt hat, war evangelischer Priester und hat in einer Gedächtnißrede, betitelt: „Vdčěná a vzdělatedlná památka velkého knížeet Alexandra Leopolda palatina uherského ...“, das Andenken an den Palatin Erzherzog Alexander Leopold gefeiert. Der Sohn erwählte den priesterlichen Beruf seines Vaters. Durch das kais. Patent vom 1. September 1859 wurde den Protestanten in Ungarn die vollste Autonomie in ihren kirchlichen Angelegenheiten bestätigt. Wie einerseits die Geistlichen dieses Patent mit der größten Befriedigung entgegennahmen, so erhob sich dagegen großer Widerstand von Seite der Weltlichen, vornehmlich des Adels. Unter Diejenigen, die mit Wort und Schrift für die Aufrechthaltung des Patentes eintraten, gehört Joseph Podhradszky, Pfarrer der slavisch-evangelischen Gemeinde in Pesth, Nicht nur, daß er zu diesem Zwecke eine eigene, das Volk über die ganze Sachlage belehrende Schrift unter dem Titel: „Vysvětlení cís. patentu ode dne 1. září a ministerialního nízení ode dne 2. září 1859“ (Pesth 1860) veröffentlichte, sondern er verband sich auch noch mit dem Schemnitzer Pfarrer Johann Szeberinyi und begründete mit diesem die anfangs März 1860 erscheinende slavische evangelische Kirchenzeitung unter dem Titel: „Evangelické cirkevní noviny““, welche entschieden confessionell lutherisch ist und durch volksthümlich geschriebene Artikel die Seelsorger, Redner, Lehrer und Schriftsteller ermahnt, fest und einig zusammenzuhalten, dem Volke die Septembergesetze bis ins Einzelnste erklärt, auf die wahre Kirchlichkeit hinweist, die Gemeinden in dem Glauben an das Wort Gottes befestigt, aber auch zur Treue und zum schuldigen Gehorsam gegen das regierende Herrscherhaus ernstlich ermahnt. Letzteres genügt, um die äußerste Linke Ungarns, die unheilbringende sogenannte Kossuth’sche oder Magyaronen-Partei gegen die Träger und Förderer so legaler Tendenzen aufzustacheln. Auch Pfarrer Podhradszky hat dieß leider erfahren. Im September 1862 kam erflüchtigplötzlich von Pesth nach Wien, nachdem er nur noch, um sich gegen seine Bedränger zu schützen, die Kirchenbücher als Pfand zurückbehalten hatte. An dem Tage, an welchem er um 6 Uhr Morgens Pesth verlassen hatte, kamen um 7 Uhr bereits Commissäre des Magistrats mit einer Menge Stadtpanduren und setzten für die dortige slavisch-evangelische Kirchengemeinde einen magyarisch gesinnten Pfarr-Administrator ein, unbekümmert, ob auch die vornehmsten Gemeindeglieder gegen solch ein Verfahren Protest einlegten. P. hat auch noch die volksthümliche Erzählung: „Lipovsky a Hrajnoha anebo: Svátek řízeni božího“ (v Budine 1857, Bago, 12°.) herausgegeben. [Die evangelisch-lutherische Kirche Ungarns in ihrer geschichtlichen Entwicklung ... Von Johannes Borbis, mit einer Vorrede von Dr. theol. Chr. Ernst Luthardt (Nördlingen 1861, C. H. Beck, 8°.) S. 341 u. f. – Fremden-Blatt, herausg. von Gustav Heine (Wien, 4°.) 1862, Nr. 237, unter den politischen Nachrichten.]


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