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Hier wiedermal 'ne kleine Kurzgeschichte von mir (hab ja nichts besseres zu tun...)
„So sieh denn, wie weiss ich bin, und versüsse auch alljeglich Ding!“, verkündete ein Zuckerkörnchen voller Stolz. „Nichts gibt es sonst im Schrank, dass so wie ich, des Menschen Leben derart zu süssen vermag!“. So prahlte es, ganz oben auf dem Gipfel des Zuckerberges, der entstand als ich mit dem silbernen Kaffeelöffel die Zutaten für meinen Kaffe in die Tasse rieseln liess.
Es hörte diese Prahlerei ein Lyophilisatkristall, wasserlöslichen Fertigkaffees und dieser sprach gemächlich: „Deine Rede ist laut und dein Gebaren imposant, doch vergiss nicht, wie uns geschieht, dereinst!“
Noch während das Zuckerkörnchen die Lobeshymne auf seine eigene Unentbehrlichkeit fortsetzte, legte sich ein Schatten über die Tasse und auf einmal brodelten zwei Deziliter kochendes Wasser in die Tasse nieder. Alle Uneinigkeit verschwand und löste sich in der dunklen Flüssigkeit auf.
Es war totenstill in der vollen Tasse - in einem Wirbel wurde erbarmungslos zu einer homogenen Flüssigkeit vereinigt, was gerade eben noch partout nicht zusammengehören wollte.
Die Kaffeeschaumflocken auf der Oberfläche drehten sich schliesslich immer langsamer im Kreis, bis sie endlich am Rande der Tasse haften blieben. Heisser Dampf stieg gleichmässig und beruhigend aus der Tasse empor und beschlug den Stiel des Silberlöffels.
Ich hob die Tasse zu den Lippen und schlürfte lustvoll von dem Stimulans.
Angewidert goss ich den Trunk den Abguss runter, ärgerte mich ein wenig und während ich abermals vom Wasser kochte, nahm ich diesmal Zucker anstatt Salz.
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