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anoubi schrieb am 5.11. 2001 um 09:07:16 Uhr über

kossajthung

CIA Abkürzung für "Centrale Intelligence
American"
Zentraler Nachrichtendienst der USA

Warlord (engl.) Gebieter, Kriegsherr

Strategie (engl.) Kriegskunst, Feldherrenkunst

Invasion (lat.) 1 Einfall feindlicher Truppen;
2 Eindringen von Krankheitserregern in
einen Körper

Clan (engl.) Verwandtschaft, Sippe, Gruppe

Analys (griech.) Zergliederung eines Ganzen in
seine Teile und Untersuchung der Teile
in ihrem Verhältnis zum Ganzen


CIA

Rückkehr der Pensionäre. Nach dramatischen Pannen rüstet der CIA im Schatten des Krieges gegen Afghanistan zu alter Machtfülle auf.

Abdul Haq war ein afghanischer Warlord nach dem Geschmack der US-Amerikaner. Der einflußreiche Paschtune sprach gut englisch, trank Cola Light und sprach gern und oft über Strategien. Er hatte gegen die sowjetischen Invasoren Krieg geführt und danach im Exil in Dubai ein Import-Export-Geschäft aufgebaut, jetzt wollte er dazu beitragen, die Taliban zu stürzen.
Er traf sich in Peschawar mit den Brüdern Joseph und James Ritchie, zwei reichen Geschäftsleuten aus Chicago, die in Afghanistan ihre Jugendzeit verbracht hatten. Der dritte US-Amerikaner in diesem Bund war Ronald Reagans einstiger Nationaler Sicherheitsberater Robert McFarlane, der sich als informeller Berater Haqs bezeichnete.
Haq verlangte von der CIA Waffen, ein Funkgerät und einen Hubschrauber, der ihn von Peschawar ins östliche Afghanistan fliegen sollte, die CIA lehnte das ab und die Agenten in Peschawar boten ihm ersatzweise ein Satellitentelefon an, doch er besaß schon einige.
Kurz nach diesen Gesprächen konnten die Taliban Abdul Haq in einen Hialt locken. Er wurde gefangengenommen und hingerichtet.
Der große, stolze, selbstgefällige Geheimdienst der Supermacht USA stand wieder einmal als Versager da.
Der 11. September 2001 war für den CIA die größte denkbare Katastrophe, weil er von den Terroranschlägen in New York und Washington, bevor sie durchgeführt wurden, keine Ahnung hatte. ... Schon im September unterschrieb Präsident George W. Bush eine Anweisung, mit der er die CIA zur Jagd auf Osama Bin Laden und zur Zerstörung von al-Qaida ermächtigt. Für verdeckte Aktionen stehen dem Geheimdienst eine Milliarde Dollar zur Verfügung. ... Nun dürfen die Geheimdienstler auch wieder, was ihnen vor 25 Jahren verboten wurde: töten. Nach dem Vietnamkrieg und nach der Watergate-Affäre war bekanntgeworden, daß us-amerikanische Agenten mindestens achtmal versucht hatten, Fidel Castro zu ermorden.
In Afghanistan versucht die CIA jetzt lokale Warlords, Religionsgelehrte und Clan-Älteste davon zu überzeugen, daß die Zukunft bei US-Amerika und nicht bei den Taliban liegt. Jeder Angesprochene wird sich nach der Hinrichtung des Abdul Haq das Überlaufen zuvor mindestens zweimal überlegen.
... Die CIA verfügt über viel Satellitentechnik im All und im Analysezentrum in Langley (Virginia), aber nicht genügend über Agenten, die die Sprache des jeweiligen Einsatzlandes beherrschen und die Kultur dieses Landes verstehen.
Nach dem 11. September mußte der 18000-Mitarbeiter-Apparat der CIA feststellen, daß nur einer von ihnen fließend Paschtu sprach, und der war fürs Außenministerium abgestellt. In der Zentrale war ein Mann für Saudi-Arabien zuständig, der kein Arabisch kann. Aufgrund fehlender Auswahl stellte der CIA ein, was auf dem Arbeitsmarkt zu bekommen war: Durchschnitt ohne Erfahrung.
Jetzt hat der CIA einige pensionierte Agenten an ihre früheren Wirkungsstätten, vor allem im Nahen Osten und am Persischen Golf, zurückgeschickt, weil sie sich in diesen Gegenden auskennen. Auf seiner Website (www.cia.gov) sucht der CIA Leute, die fließend Arabisch, Paschtu oder Dari sprechen. Er nimmt frühere Agenten wieder auf, die aus ihrer Vergangenheit Vorstrafen mitbringen.

Biometrie (griech.) 1 Lehre von den Maß- und
Zahlenverhältnissen bei Lebewesen;
2 biolog. Statistik

Iris (griech.) Regenbogenhaut des Auges

kombinieren (lat.) gedanklich verbinden

Biometrie

Fingerabdruck, Iris-Check, Gesichtserkennung von den bekannten Methoden zur Identifizierung Verdächtiger hätte keine eine Chance gehabt, den Attentäter Mohammed Atta am Bostoner Flughafen herauszufiltern, da keines seiner Körperteile vorher erkennungsdienstlich erfaßt worden war. Wissenschaftler am Massachusetts Institute of Technology (MIT) in den USA und an der University of Southamptom in Großbritannien haben jetzt eine Methode entwickelt, mit der ein »Übeltäter«, der einmal gefilmt wurde, später wiedererkannt wird: am Gang. Denn Schlenkern, Schlurfen und Schreiten sind unverwechselbare Kennzeichen und lassen sich, im Gegensatz zu Iris und Fingerkuppen, schon von weitem von Kameras erspähen. Das Team um Trevor Darell am MIT benutzt Techniken aus der Computergrafik und will Formen und Größe einer Person und das Bewegungsmuster berechnen. Darell will diese Technik mit der Gesichtserkennung kombinieren.

Ressourcen (lat.-frz.) Rohstoff-, Hilfsquellen, Geldmittel

»Teurer Quatsch«

Als »unsinnig und wirkungslos« bezeichnet der Bund Deutscher Kriminalbeamter (BDK) die geplanten Gesetzesänderungen der Bundesregierung für den Kampf gegen den Terror. »Mit den von Bundesinnenminister Otto Schily vorgeschlagenen Maßnahmen wären die Anschläge vom 11. September niemals verhindert worden«, stellte BDK-Sprecher Klaus Jansen fest. Insbesondere die Aufnahme von biometrischen Daten in den Pass bezeichnete Jansen als »Quatsch, weil teuer und technisch nicht realisierbar«.
Statt neuer Gesetze will der BDK einen Umbau der Sicherheitsarchitektur mit den schon vorhandenen Ressourcen. Die mit der Verbrechensbekämpfung betrauten Abteilungen des Bundesgrenzschutzes und des Bundeskriminalamtes sollten zusammengelegt werden. ... Jansen: »Wir brauchen eine kritische Diskussion und keine politische Kraftmerei.«

Leserbriefe

Wohin das Pendel der deutschen Seele in Zukunft auch ausschlagen mag, den Irrglauben an eine absolute Sicherheit hatte schon Heinrich Heine mit folgenden Worten aufgedeckt: »Ihr Toren, die ihr im Koffer sucht, werdet nichts entdecken. Die Geheimnisse, die mit mir reisen, habe ich im Kopf

Manfred Ohr, Kriminalhauptkommissar, Crailsheim (Bad.-Württ.)

Der Bundeskanzler sollte mal im SPIEGEL lesen, welche CIA-Politik er »uneingeschränkt« unterstützt: die eines Präsidenten auf dem Niveau von Westernhelden - unwissend, einfallslos und brutal gegenüber Millionen (ver)hungernder Afghanen! Die US-Amerikaner wissen nicht, was sie können und wollen. Deutsche Politiker, den eigenen Weltmachtanspruch im Kopf, hindert das nicht am Mitmachen.

Dr. Erika Runge, Berlin

Alle Texte aus »DER SPIEGEL« 45/2001
Ausgewählt und zusammengelstellt im
INFORMATIONSZENTRUM INGOS BURG

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BLZ: 10020500
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Stichwort: »Spende für Thung«

Im Übrigen haben wir die Meinung, daß Karthago zerstört werden muß.

Anoubi
Amenokal aus Ingos Burg





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