Anagrammgedicht

Ich weiss nicht wie man die Liebe macht

Wie ich weiß, 'macht' man die Liebe nicht.
Sie weint bei einem Wachslicht im Dach.
Ach, sie wächst im Lichten, im Winde bei
Nacht. Sie wacht im weichen Bilde, im Eis
des Niemals, im Bitten: Wache, wie ich. Ich
weiss, wie ich macht man die Liebe nicht.

Ermenonville, 1959

(Unica Zürn)

So schlafend zu betrachten, bis die Lösung fällt

Oft scheint belanglos euch bis lau des Elend Fratze,
so bedfull fern des eignen Loses: Ach! Lacht bitte zu,
doch ist besagte Not zu leben scharf und alles elf–
bis hundertfaches Gallenblutselen. Zodiacs oft
beschriebne Güte? Ist nutzlos Flachsfeld. Da Lot an
Stadtgrenzen schaute, schnob fein Lilofee: Liebeslufd!



[1997 oder '98 analog generiert, nebenbei. Manchmal darf ich mich auch mal spreizen.]

Und scheerte ihr Rosenbaertlein ab

Roter Harn und lesbische Bierente;
Iltishoden, Eberscheren 'Bauernart'.
Reiher in Elendsbroten. Bachauster,
Lachseier, Butterbohnen in Erdreis.

Rosa Theben–Stier und Rachenleiber,
Rehbein nach Leidener Art. Reusobst,
bestrahlte Auerochsen in Rebrinde.
Bärenunschlitt, irre Resedabohne.

Dessert: Bäuche in Heilbronner Art
Erdolchter Bernsteinhase in Bauer,
Caldaunensorbet in Eiter (sehr herb!)
Rote Riesen–Haschblüten in der Bar.